In Paris hieß es, Sarkozy habe mit Uribe und mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez telefoniert. Unklar blieb, ob es wieder direkte Kontakte zwischen Paris und der Guerilla "Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (FARC) gibt, die die kolumbianisch-französische Politikerin im Februar 2002 verschleppt hatten.
In einer am Montag verbreiteten FARC-Erklärung hieß es, durch die Tötung von FARC-Vize Raúl Reyes bei einem Luftangriff auf ein Camp in Ecuador am 1. März habe die kolumbianische Regierung den Gefangenenaustausch gefährdet und den Frieden schwer verletzt.
Am Dienstag hatte sich Sarkozy zum zweiten Mal innerhalb von vier Monaten in einer Fernsehansprache direkt an FARC-Chef Manuel Marulanda gewandt: "Lassen Sie Ingrid Betancourt und die am meisten geschwächten Geiseln frei." Und der fügte hinzu: "Wenn Sie die Chance verpassen, die sich jetzt bietet, wäre dies ein politischer Fehler, eine menschliche Tragödie, ein Verbrechen."
In dem jahrelangen Ringen um einen Gefangenenaustausch fordert die FARC einen zeitlich begrenzten Abzug des Militärs aus einem Gebiet. Uribe lehnt dies ab. Im Januar und Februar hatten die Rebellen auf Vermittlung von Venezuelas Staatschef Chávez sechs prominente Geiseln freigelassen. In der vergangenen Woche hatten sich in der kolumbianischen Presse dramatischen Berichte über den Gesundheitszustand Betancourt gehäuft. Die Politikerin ist offenbar an Hepatitis B und an der Infektionskrankheit Leishmaniose erkrankt.
Frankreich kündigt Rettungsversuch für Betancourt in Kolumbien an
Französischer Rettungsversuch
Kolumbiens Präsident Álvaro Uribe hat einem französischen Rettungsversuch für die von der FARC-Guerilla entführte Politikerin Ingrid Betancourt (46) zugestimmt. Nach Angaben der Tageszeitung "El Tiempo" vom Mittwoch erklärte sich Uribe nach einem Anruf des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy bereit, militärische Aktionen auszusetzen, damit eine "humanitäre Mission" Frankreichs die Geiseln im kolumbianischen Urwald in Empfang nehmen könne. Betancourt soll offenbar lebensbedrohlich erkrankt sein.
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