"Ich habe volles Verständnis, wenn jemand die Kirche verlässt, wobei die Gründe sehr unterschiedlich sind", sagte die ehemalige Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, Schwester Katharina Kluitmann, dem Magazin "kontinente" des katholischen Hilfswerks missio Aachen (Juli-Ausgabe). "Auch der Kirchenaustritt kann ein Sich-Engagieren sein."
Es bedrücke sie, dass sich zurzeit so viele Personen aus dem "inneren Kreis" – ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierte – abwendeten. "Sie verlassen die verfasste Kirche, aber nicht ihren Glauben und sagen das auch deutlich so."
Kommunikation statt Macht
Kluitmann regte an zu fragen, ob jene Menschen wirklich die Kirche verließen oder nur eine Sozialform – "weil sie sagen: Ich kann eine Institution, die sich so verhält, nicht unterstützen". Den größten Reformbedarf sieht die Franziskanerin bei Fragen von Macht. Davon hingen alle weiteren Debatten ab. "Das beste Gegenmittel gegen Macht ist Kommunikation", sagte sie. Deswegen setze sie sich auch für den katholischen Reformprozess Synodaler Weg ein.