DOMRADIO.DE: Warum haben Sie Post vom Papst bekommen?
Elmar Werner (Mitorganisator des Vatikan-Cups und Gründer des ökumenischen Fußballvereins KSV Johannisthal): Wir haben beim Vatikan-Cup im Juni einige Gastgeschenke mitgebracht, als wir gegen die vatikanische Mannschaft gespielt haben. Darunter war ein kleiner Bär, wir nennen die immer Beppos: der war angezogen in Spielkleidung, mit den einzelnen Wappen drauf. Hinten stand Franziskus drauf und wir hatten für ihn auch ein Trikot unserer Mannschaft machen lassen, wo auch Franziskus draufstand. Das habe ich dann dem Präsidenten des Fußballverbandes überreicht mit der Bitte, er möge es doch dem Papst zukommen lassen.
DOMRADIO.DE: Der Papst hat also dieses Geschenk vom KSV Johannisthal bekommen und dann hat er persönlich geschrieben?
Werner: Er hat unter anderem geschrieben "Eure Geste und die Worte, mit denen ihr sie begleitet habt, haben mich sehr gefreut. Ich stehe euch nahe und ermutige euch mit Freude, die Werte des Sports zu erleben. Insbesondere die Freundschaft, die Gemeinsamkeit, die gegenseitige Aufnahme, die Zusammengehörigkeit, die Integration und den Frieden. Macht weiter so!" Und dann: "Brüderlich, Franziskus." Persönlich unterschrieben.
DOMRADIO.DE: Was ist denn das für ein Gefühl?
Werner: Wir hätten nie damit gerechnet, dass da sowas kommt. Also dass der Papst davon Kenntnis hatte, das wussten wir. Aber dass er wirklich so interessiert ist und sich so darüber gefreut hat... Vielleicht sitzt der Bär jetzt zu Hause auf seiner Couch. Es war schon ein tolles Gefühl. Wir haben uns gleich mit unserem Vorstand getroffen und haben ein schönes Bierchen darauf getrunken und uns alle sehr gefreut. Wir werden den Brief natürlich kopieren und in unserem Vereins-Casino aushängen, neben all den Fotos.
DOMRADIO.DE: Das Turnier war groß in den Medien, sogar die Tagesschau hat darüber berichtet. Jetzt auch noch dieser persönliche Brief vom Papst. Kann man denn davon ausgehen, dass ein Rückspiel folgt?
Werner: Ja, wir planen das in jedem Fall fürs nächste Jahr. Ab September werden wir anfangen, die Sachen zu besprechen und dann auch so vorzubereiten, dass das alles klappt. Wir haben es in jedem Fall vor, dass wir sowohl wieder mit den Männern und auch mit den Frauen Spiele machen. Sie möchten auch gerne kommen, haben sie uns mehrfach bestätigt und ich denke, das wird auch eine tolle Sache. Das ganze Projekt ist wirklich einfach irre und dass es so eine Welle auslöst, hätten wir selber nicht gedacht.
Das Interview führte Uta Vorbrodt.