Über den aktuellen Gesundheitszustand des Pfarrers ist noch nichts bekannt, er wurde in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert. Ein Sprecher der Kirche erklärte, die Hintergründe der Tat seien noch ungeklärt.
Erst vor zwei Tagen hatte ein Anhänger der sandinistischen Regierung von Präsident Daniel Ortega in einem im Internet verbreiteten Video Managuas Erzbischof, Kardinal Leopoldo Brenes, und die gesamte katholische Gemeinde Nicaraguas bedroht. Dabei hatte er erklärt, er habe dafür die Unterstützung der regierenden sandinistischen Partei.
Proteste gegen die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit
Die Krise in Nicaragua entzündete sich Mitte April zunächst an einer später zurückgenommenen Rentenreform. Anschließend richteten sich landesweite Proteste gegen die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit sowie gegen staatliche Gewalt. Danach forderten Vertreter der Zivilgesellschaft den sofortigen Rücktritt von Präsident Ortega.
Ortega lehnt einen Rücktritt ab und macht die Opposition für die Gewaltausbrüche verantwortlich. Seit Beginn der Proteste kamen rund 500 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche werfen der Regierung schwere Menschenrechtsverstöße vor. Ortega beschuldigte die Bischöfe einen Putsch gegen ihn zu planen. Die Bischöfe riefen Ortega jüngst dazu auf, den Dialog mit der Opposition wieder aufzunehmen.