An dem Gottesdienst nahmen gemeinsam mit in Rom lebenden Priestern, Seminaristen und anderen Gläubigen aus südamerikanischen Ländern auch zahlreiche Botschaftsvertreter teil. Franziskus selbst stammt aus Argentinien.
Maria habe sich "nie als Miterlöserin" präsentiert, betonte der Papst. Dies schmälere nicht die ihre Bedeutung, Jesus geboren zu haben. Weiter sagte er, theologische Aussagen über die Gottesmutter seien auch stets auf die Kirche und jeden einzelnen Gläubigen zu beziehen. Zur Rolle der Frau in der Kirche sagte Franziskus, eine Beschränkung auf die Frage nach Funktionen würde "auf halbem Weg stehenbleiben".
"Wahrer Gott und wahrer Mensch"
Ferner hob der Papst die Darstellung der Jungfrau von Guadalupe mit den Zügen einer Mestizin hervor, also als Nachkomme europäischer und indigener Vorfahren. Franziskus verwies von dort auf die christliche Glaubenslehre, nach der Christus "wahrer Gott und wahrer Mensch" war.
Die Verehrung der Jungfrau von Guadalupe geht auf Marienerscheinungen im 16. Jahrhundert in Mexiko zurück. Johannes Paul II. (1978-2005) ernannte sie zur Schutzheiligen Süd- und Nordamerikas und führte den 12. Dezember als allgemeinen katholischen Gedenktag ein. Die Basilika Santa Maria de Guadalupe in Mexiko-Stadt, die das Gnadenbild der Muttergottes bewahrt, gilt als größter katholischer Pilgerort weltweit.