In den römischen Vierteln Borgo und Prati, die beide an den Vatikan angrenzen, würden von Freitag an Porträts von Frauen plakatiert, die aufgrund ihrer Priesterweihe exkommuniziert worden seien, teilte die Organisatorin Kate McElwee am Donnerstag auf Anfrage mit.
Die Aufnahmen stammen von der italienischen Fotografin Giulia Bianchi. Im Rahmen ihres "Women Priests Projec" porträtierte sie seit 2013 in Nordamerika rund 70 Frauen, die gegen die Weisung des katholischen Kirchenrechts eine Priesterweihe anstrebten und sich die Beugestrafe der Exkommunikation zuzogen.
Initiative will an Papstmesse teilnehmen
McElwee, Ko-Leiterin des Netzwerks "Women's Ordination Conference", sagte, die Bilder Bianchis sollten die Öffentlichkeit und den Vatikan zum Gespräch über die Erfahrung mangelnder Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche herausfordern. "Derzeit legitimiert die katholische Kirche Sexismus, indem sie Frauen Weiheämter und Entscheidungspositionen in der Kirche untersagt", so McElwee. Frauen müssten "vollauf als Gleichberechtigte in Kirchenstrukturen eingegliedert" sein.
Die Porträtserie von Giulia Bianchi wird nach Angaben der "Women's Ordination Conference" vom kommenden Mittwoch an zusätzlich in einer Ausstellung in einem Frauenzentrum im römischen Stadtteil Trastevere gezeigt. Dort finden auch begleitende Veranstaltungen statt. Die Initiative kündigte an, am 3. Juni an der Papstmesse zum Abschluss der Priesterwallfahrt auf dem Petersplatz teilzunehmen; Franziskus habe betont, dass das Heilige Jahr der Barmherzigkeit niemanden ausschließe.