So sprachen sich die Delegierten aus dem gesamten Erzbistum für eine Stärkung von Frauen in der Kirche, ein Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten und für Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare aus. Zudem sollten auch Nichtpriester in katholischen Gottesdiensten predigen dürfen.
Die Empfehlungen haben keine Rechtskraft, Erzbischof Zollitsch hat aber angekündigt, alle Vorschläge genau zu prüfen und "wo dies möglich ist" umzusetzen. Zum Abschluss der Diözesanversammlung will er am Sonntagmittag in einer ersten Stellungnahme auf die Empfehlungen reagieren.
Die Reformvorstöße wurden von den 100 Frauen und 200 Männern in nach Themen organisierten Kleingruppen erarbeitet und dann im Plenum der Versammlung in der Freiburger Martinskirche vorgestellt. Eine Abstimmung über die 33 Einzelforderungen fand nicht statt; allerdings hatten die Delegierten die Möglichkeit, mittels Vergabe von "Zustimmungspunkten" ihre Unterstützung oder Ablehnung zu signalisieren. Einige Delegierte äußerten Kritik an diesem Verfahren und beklagten das Fehlen einer kontroversen Plenardebatte und echten Abstimmungen.
Gottesdienste, Gebete und geistliche Impulse
Zentrale Bestandteile der Versammlung waren neben den inhaltlichen Beratungen auch Gottesdienste, Gebete und geistliche Impulse. Das Treffen endet am Sonntag mit einem Festgottesdienst im Freiburger Münster.
Als weitere Vorschläge sprachen sich die Delegierten beispielsweise für eine leichter verständliche Sprache in der Kirche oder eine Öffnung zu "Gegenwartskulturen" aus. Zudem müsse das Leben in den Seelsorgeeinheiten vor Ort spiritueller werden: "Es ist ein zentrales Anliegen des Erzbistums Freiburg, den Menschen verstärkt spirituelle Erfahrungen zu ermöglichen", lautete eine Forderung. Auch wurden die Katholiken aufgerufen, sich mehr für Kranke, Behinderte und Menschen am Rande der Gesellschaft einzusetzen und die Arbeit von Caritas mit den Kirchengemeinden enger zu vernetzen.