Unter dem Motto "Friday's for prayer - Besuch Deine muslimischen Nachbarn!" rief der Bistumsbeauftragte für Islamfragen, Frank van der Velden, dazu auf, muslimische Mitbürger beim Freitagsgebet in ihrer Moschee zu besuchen. "Dabei muss nicht viel passieren, außer dass wir Empathie zeigen und unseren Nachbarn vermitteln, dass sie nicht alleine sind", erläuterte der Theologe am Mittwoch seine Idee.
Eine einfache Geste könne - jenseits aller politischen Statements - große Bedeutung für Menschen haben, die sich Sorgen machten. Die Sicherheit aller Betenden in Synagogen, Kirchen, Moscheen und anderen religiösen Stätten müsse unantastbar sein, betonte er.
Der Aufruf "Friday's for prayer" (dt.: Der Freitag ist fürs Gebet) erinnert an die Aktion "Fridays for Future", bei der Schüler jeweils an Freitagen für mehr Klimaschutz demonstrieren.
Vorbild: Muslime im Orient
Van der Velden hat nach eigenen Angaben rund 20 Jahre im Orient gelebt. Wenn es dort Anschläge auf koptische Christen gegeben habe, habe es ihn beeindruckt, dass immer auch muslimische Nachbarn die christlichen Gemeinden besucht hätten, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Diese selbstverständliche nachbarschaftliche Solidarität sollte umgekehrt auch in Deutschland möglich sein, so der Islamreferent des Bistums.
Der "Runde Tisch der Religionen in Deutschland", bei dem der Limburger Bischof Georg Bätzing Mitglied ist, zeigte sich zuvor entsetzt über den Anschlag in Neuseeland, "dem so viele Menschen in den Moscheen – unsere muslimischen Schwestern und Brüder - zum Opfer gefallen sind.
Die Menschenwürde und die Unversehrtheit des Lebens, die uns in den Religionen heilig ist, wurde hier auf das Schrecklichste verletzt. Wir trauern mit den Menschen in Neuseeland um die Opfer und sprechen unser tiefes Mitgefühl aus", heißt es in der gemeinsamen Erklärung.