Friedenspreisträger Friedländer in Köln geehrt

Literarische Matinee

Der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2007, Saul Friedländer, ist am Sonntag in Köln mit einer literarischen Matinee geehrt worden. Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma würdigte den israelischen Historiker als international renommierten Holocaust-Forscher und Publizisten. Friedländer sprach anschließend im Literaturhaus zum Thema "Die andere Seite der Geschichte".

 (DR)

Saul Friedländer wurde 1932 in Prag geboren. Die Familie mit jüdischen Wurzeln emigrierte 1939 nach der Besetzung Prags durch die deutsche Wehrmacht nach Frankreich. Als die dortige Vichy-Regierung die Auslieferung aller ausländischen Juden vorbereitete, flohen die Eltern und ließen ihren Sohn unter französischem Namen in einem katholischen Internat zurück. Die Eltern wurden im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.

Friedländer wanderte 1948 in den neu gegründeten Staat Israel aus und studierte dort Politikwissenschaften. Als Professor lehrte er später auch in Los Angeles. Friedländer gilt als einer der international bedeutendsten Holocaust-Forscher. Für seine wissenschaftlichen und literarischen Veröffentlichungen wurde er wiederholt geehrt. Als sein Hauptwerk gilt die zweibändige Ausgabe «Das Dritte Reich und die Juden», in das er Einzelstudien und Dokumente über Täter und Opfer einarbeitete.