Friedenswünsche von Gauck und Steinmeier

Muslime feiern Ende des Ramadan

Heute endet der muslimische Fastenmonat Ramadan mit dem traditionellen "Zuckerfest". Bundespräsident Joachim Gauck sendet dazu eine Grußbotschaft, in der er zu einem friedlichen Miteinander aller Religionen aufruft.

Betende Muslime (KNA)
Betende Muslime / ( KNA )

In seiner Grußbotschaft zum Fest des Fastenbrechens an diesem Montag ruft Bundespräsident Joachim Gauck zu einem friedlichen Miteinander aller Religionen auf. "Lassen Sie uns gemeinsam dafür Sorge tragen, dass das hohe Gut des friedlichen Zusammenlebens nicht gefährdet wird und dass politische Auseinandersetzungen mit Respekt vor unseren gemeinsamen humanen Werten geführt werden", schreibt Gauck in seiner am Sonntag veröffentlichten Botschaft an die Muslime in Deutschland. In diesem Jahr endet der Fastenmonat Ramadan am 28. Juli mit dem Fest des Fastenbrechens, das auch Zuckerfest genannt wird. 

Feiern im Angesicht von Krieg und Gewalt

Es sei ein hoher Wert, so Gauck, "dass wir in diesem Land mit unseren unterschiedlichen Glaubensbekenntnissen oder Überzeugungen gut zusammenleben". Gerade diejenigen würden das schätzen, die Familie oder Freunde in Ländern haben, die derzeit von gewaltsamen Konflikten gezeichnet sind. "Wie leicht lässt sich auch im Namen von Religionen Hass anfachen! Und wie schwer muss es fallen, einen Festtag zu begehen, wenn wir Bilder von Menschen sehen, die Opfer von Krieg und Gewalt werden." Besonders wichtig sei es daher, Zeiten zu haben, in denen wir "innehalten und uns auf Wesentliches besinnen: darauf, dass wir für unser Handeln verantwortlich sind, dass uns das Schicksal unserer Mitmenschen nicht gleichgültig sein darf und dass Teilen wichtiger ist als Behalten", schreibt der Bundespräsident weiter. 

"Wir alle in Deutschland gehören zusammen"

Angehörige aller Religionen eine die Gewissheit, "dass die Zumutungen des Glaubens Kraft geben für die Zumutungen des Lebens. So wünsche ich allen, die mit Ihnen das Fest des Fastenbrechens feiern, Zuversicht und Gemeinschaft im Kreis von Familie und Freunden." Gauck würdigt darüber hinaus die verbindende Kraft des Ramadan, und da nicht nur innerhalb der muslimischen Gemeinschaften: "Weil während des Fastenmonats viele Moscheen ihre Türen nicht nur für Muslime öffnen, ist diese besondere Zeit im islamischen Kalender auch eine Gelegenheit, nichtmuslimischen Freunden, Nachbarn und Neugierigen Facetten des Islam in Deutschland nahezubringen." Darüber freue er sich sehr, denn "je mehr man übereinander weiß, desto gelassener kann man einander begegnen. Und desto mehr wächst das Gefühl: Wir alle in Deutschland gehören zusammen, auch wenn wir nicht derselben Religion angehören und unterschiedliche Feste feiern."

Wünsche des Außenministers

Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) wünscht "allen Musliminnen und Muslimen ein gesegnetes Fest". Gerade in Zeiten großer persönlicher und gemeinschaftlicher Herausforderungen komme es darauf an, Verständnis füreinander zu haben und in Respekt miteinander zu leben, schreibt der Minister in seiner Grußbotschaft: "Nur gemeinsam können wir ungeachtet von Herkunft, Sprache oder Religion unsere Gegenwart und Zukunft als friedvolle Gemeinschaft in einer lebenswerten Welt gestalten."
Der Ramadan sei eine Zeit der inneren Einkehr, des Dialogs und des Miteinanders, geprägt von gegenseitigem Respekt und Toleranz. "Das sind Werte, die wir alle für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben brauchen."
Leider aber, so Steinmeier weiter, könnten auch in diesem Jahr viele Muslime das Fest zum Abschluss ihres heiligen Monats nicht in Frieden feiern. Noch immer würden viele Orte von Gewalt heimgesucht, die zahlreiche Menschen das Leben gekostet oder sie in die Flucht getrieben habe: "All denen, die Angehörige verloren haben oder auf der Flucht sind, spreche ich mein tiefstes Mitgefühl aus und wünsche ihnen, ihren Familien und Freunden viel Kraft."


Bundespräsident Gauck (dpa)
Bundespräsident Gauck / ( dpa )

Gegen Stimmungsmache: Außenminister Steinmeier (dpa)
Gegen Stimmungsmache: Außenminister Steinmeier / ( dpa )
Quelle:
KNA