Die übliche Prahlerei Trumps werde bei Franziskus nicht gut ankommen, sagte Ken Hackett, Vatikanbotschafter unter US-Präsident Barack Obama, der Zeitschrift "National Catholic Reporter" (Mittwoch Ortszeit). Er würde "etwas mehr Demut vorschlagen" und empfiehlt Trump, gut zuzuhören.
Francis Rooney, unter George W. Bush von 2005 bis 2008 US-Vertreter im Kirchenstaat, rät dem US-Präsidenten, "die weiche Macht" des Papstes zu nutzen. Auch der frühere US-Botschafter auf Malta, Douglas Kmiec, mahnt, die Bedeutung des Treffens dürfe nicht unterschätzt werden. Papst Franziskus könne "den Lauf der Zeit verändern, in der wir leben", sagte der Republikaner.
"Das war irgendwie ein Fehlstart"
James Nicholson, Vatikanbotschafter der USA von 2001 bis 2005, hält die Zeit für reif, "einige Reparaturarbeiten" vorzunehmen. "Das war irgendwie ein Fehlstart", sagte Nicholson, der den Angaben zufolge im Vorfeld des Treffens von der Trump-Regierung konsultiert wurde.
Der Papst und der US-Präsident hatten sich zuletzt im Zusammenhang mit Trumps Einwanderungs- und Klimapolitik teils heftig gegenseitig kritisiert. Franziskus versicherte auf dem Rückflug von Fatima am 13. Mai, er werde jede noch so kleine Türöffnung nutzen, um Gemeinsamkeiten zwischen den USA und dem Vatikan herauszuarbeiten.