Früherer Dompropst Müllejans beigesetzt

"Er war der richtige Mann zur richtigen Zeit"

Der verstorbene frühere Aachener Dompropst Hans Müllejans ist am Freitag in der Domherrengruft der Kathedrale beigesetzt worden. "Er war der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort für den Dom", sagte Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff bei der Trauerfeier.

 (DR)

Müllejans habe "mit Energie, Mut und Umsicht die Sanierung des 1.200 Jahre alten karolingischen Bauwerks betrieben".

Der Aachener Oberbürgermeister Jürgen Linden betonte, Müllejans habe als "Retter des Domes" Geschichte geschrieben. Der Vorsitzende des Kuratoriums der Europäischen Stiftung Aachener Dom, Nordrhein-Westfalens Familienminister Armin Laschet (CDU), dankte Müllejans für sein Engagement. Er habe es immer wieder geschafft, andere mitzureißen.

Müllejans war am Mittwoch voriger Woche im Alter von 80 Jahren verstorben. Der Geistliche hatte von 1977 bis 2004 an der Spitze des Domkapitels gestanden. Während dieser Zeit begann er eine Renovierung des sanierungsbedürftigen Doms. Zur Finanzierung startete er die Aktion "Der Aachener Dom braucht Hilfe". Auch die Europäische Stiftung Aachener Dom brachte er auf den Weg. Insgesamt brachte Müllejans rund 30 Millionen Euro für die Rettung des Gotteshauses zusammen, das 1978 als erstes deutsches Bauwerk auf die Liste des Unesco-Welterbes kam.

Müllejans wurde am am 12. März 1929 in Stolberg geboren und 1953 im Aachener Dom zum Priester geweiht. Er war Richter am Bischöflichen Offizialat und leitete die Hauptabteilung Personal im Aachener Generalvikariat. 1975 wurde er Domkapitular, zwei Jahre später Dompropst. Er erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter das Große Bundesverdienstkreuz und die Ehrenbürgerwürde der Stadt Aachen. Zudem wurde er zum Päpstlichen Ehrenkaplan und zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt.

Mussinghoff würdigte ihn als einen Menschen, der das Leben und die Geselligkeit liebte. Um Spenden für den Dom einzuwerben, habe er immer neue Ideen entwickelt; so habe er einen Tiger durch die Manege geführt oder sich ein Toupet verpassen lassen. Der Dom sei für Müllejans nicht nur ein kulturhistorisches Denkmal gewesen, sondern auch ein heiliger Raum für Liturgie, Gebet und Gottesdienst.