In dem Zeichen stand der Jahresempfang von Misereor und dessen Aufruf, als Erwachsene Kinder nicht zu unterschätzen, sondern mehr von ihnen zu lernen – für ein friedliches Miteinander.
Misereor-Chef Pirmin Spiegel hat dazu aufgerufen, für ein friedliches Miteinander mehr von Kindern zu lernen.
Nach wie vor würden viele Erwachsene weltweit die Potenziale von Kindern unterschätzen, sagte der Hauptgeschäftsführer des katholischen Entwicklungshilfswerks am Donnerstagabend in Berlin.
Grundrechte von Kindern würden zudem noch immer vielfach missachtet und verletzt, etwa bei der Rekrutierung von Kindersoldaten, Angriffen auf Schulen und Krankenhäusern, Beschneidungen von Mädchen, Prostitution oder der Ausbeutung durch Kinderarbeit.
Sicherheit und Gesundheit
Man müsse sicherstellen, dass Kinder sicher aufwachsen könnten ohne Beeinträchtigung ihrer Gesundheit, sagte Spiegel weiter.
Die Förderung von Kindern sei "Grundstein für ein friedliches Miteinander". Die Verwirklichung von Kinderrechten hänge von politischen Entscheidungen ab.
"Wir können von Kindern lernen", meinte der Misereor-Chef. In der Klimapolitik zum Beispiel seien Kinder engagierte Akteure, die den Erwachsenen den Spiegel vorhielten.
Auch in Deutschland könne etwas getan werden, beispielsweise durch die Einführung eines Lieferkettengesetzes zur Einhaltung von Menschenrechten und damit dem Ausschluss von Kinderarbeit.
30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention
Spiegel äußerte sich beim Misereor-Jahresempfang, der im Zeichen des 30-jährigen Jahrestags der UN-Kinderrechtskonvention stand.
Das am 20. November 1989 verabschiedete Abkommen haben alle Staaten außer den USA angenommen.
Deutschland ist der Konvention 1992 beigetreten, meldete aber zunächst Vorbehalte mit Blick auf die Rechte von Flüchtlingskindern an. Diese Vorbehalte wurden 2010 zurückgenommen.