In seiner Ansprache am Freitag vor Teilnehmern eines internationalen Kongresses zeigte sich der Papst gleichwohl zuversichtlich: "Dank des technologischen Fortschritts ist eine bessere Welt möglich, wenn er durch eine Ethik des Gemeinwohls begleitet wird", so Franziskus. Von Donnerstag bis Samstag beraten im Vatikan Fachleute aus den Bereichen IT, Wirtschaft, Soziologie, Ethik, Philosophie und Kommunikation über das "Gemeinwohl im digitalen Zeitalter".
Veranstaltet wird der Kongress vom Päpstlichen Kulturrat und der vatikanischen Behörde für menschliche Entwicklung. Behandelt werden dabei Fragen zu Künstlicher Intelligenz, Blockchain-Technologie, Robotik, autonome Waffen und transhumaner Philosophie, wie der Präsident des Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, bei der Begegnung erläuterte.
"Kriterien und grundlegende ethische Parameter"
Ziel des Kongresses ist es nach Aussage des Papstes, "Kriterien und grundlegende ethische Parameter zu erarbeiten, die Orientierung bieten bei ethischen Problemen, die mit der weit verbreiteten Nutzung neuer Technologien verbunden sind". Zudem müssten diese Kriterien in einer Sprache verfasst sein, die von allen verstanden und angenommen werden könne. Franziskus empfahl den Wissenschaftlern, sich dabei auch an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen zu orientieren.
Es sei klar, dass "neue Probleme neue Lösungen verlangen", so der Papst. Dabei dürfe man keine Angst haben, theoretische wie praktische ethische Prinzipien zu benennen. Eines davon sei eben das Gemeinwohl, ein Gut, nach dem alle Menschen strebten. Kein ethisches System komme ohne diesen Bezugspunkt aus. "Ihre Arbeit muss daher solange weitergehen, bis niemand mehr Opfer eines wie auch immer fortschrittlichen und effizienten Systems wird, das die immanente Würde und den Beitrag jeder menschlichen Person wertschätzt", so der Papst abschließend.