Forderung nach mehr Investitionen zum Welthebammentag

"Für eine optimale Betreuung"

Der Deutsche Hebammenverband weist auf alarmierende Zahlen zur Situation der Hebammen in Deutschland hin. Unter dem Motto "Die Daten sprechen für sich: Investiert in Hebammen!" wird die Politik zum Handeln aufgefordert.

Hebamme hält ein Baby auf dem Arm / © Air Images (shutterstock)
Hebamme hält ein Baby auf dem Arm / © Air Images ( shutterstock )

Damit die Betreuung der Frauen und Familien flächendeckend auf höchstem Niveau stattfinden könne, müssten Hebammen ihren Beruf unter guten und für alle fairen Bedingungen ausüben können, erklärte der Verband Investitionen in angemessene Löhne, einen höheren Stellenschlüssel in Kliniken und eine zukunftsorientierte akademische Ausbildung seien unumgänglich.

Studien zeigen laut Verband, dass die Arbeitsbelastung von Hebammen in vielen Kliniken seit Jahren kaum noch zu bewältigen ist. Ein Großteil der Hebammen arbeite bereits in Teilzeit, andere wollten ihren Beruf sogar aufgeben. "Die Anzahl der fachfremden Tätigkeiten steigt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nicht gegeben, das Einkommen gemessen an der Verantwortung und Belastung nicht angemessen", heißt es.

Bessere Vergütung und ausreichend Studienplätze

"Nur, wenn eine Hebamme sich voll und ganz auf eine Geburt konzentrieren kann, ist eine optimale Betreuung von Gebärenden und Kindern gegeben", betonte die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes, Ulrike Geppert-Orthofer. "Wir fordern zum Internationalen Hebammentag 2021 deshalb eine bessere Vergütung, ausreichend Studienplätze und dringend einen erleichterten Zugang zum Bachelorgrad für altrechtlich ausgebildete Hebammen."

Um die Versorgung mit Hebammenhilfe langfristig sicherzustellen, brauche es ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte. Ein wichtiger Baustein hierfür sei die seit über einem Jahr beschlossene Akademisierung des Hebammenberufes. Aktuell stehen laut Verband jedoch noch nicht genügend Studienplätze zur Verfügung.

Faire Übergangslösung

Die Akademisierung dürfe sich außerdem nicht nachteilig auf die Hebammen auswirken, die nach dem klassischen Modell an Berufsfachschulen ausgebildet wurden. Diese stellten auf nicht absehbare Zeit die große Mehrheit der aktiv tätigen Hebammen dar.

Um auch ihnen berufliche Perspektiven zu bieten, müsse ihre Qualifikation durch eine faire Übergangslösung anerkannt und mit akademisch ausgebildeten Hebammen gleichgestellt werden.

 

Quelle:
KNA