"Gott wollte das nicht. Für jeden gibt es einen Platz", sagte der Hamburger Erzbischof in einem ARD-Fernsehgottesdienst zum Fest Fronleichnam am Donnerstag in Hamburg.
Die Corona-Krise bedeutet nach Worten des Erzbischofs für viele Menschen einen großen Verzicht. "Wir sehnen uns nach Beziehung und vermissen sie jetzt in der gewohnten Weise sehr", so Heße. Der Mensch brauche Freundschaften, Nähe und Kontakte. "Ohne sie können wir nicht leben."
Ausfall der Prozessions sei schmerzlich
Den coronabedingten Ausfall vieler traditionell an Fronleichnam stattfindenden Prozessionen nannte Heße schmerzlich. In Hamburg, wo der katholische Festtag kein Feiertag ist, ziehe gewöhnlich am Abend eine stattliche Prozession durch die Innenstadt. An deren Stelle fand im Anschluss an den Gottesdienst ein eucharistisches Gebet rund um den Sankt-Marien-Dom im Zentrum der Hansestadt statt.
Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiert die katholische Kirche das Fest Fronleichnam. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi". Er leitet sich ab aus dem Althochdeutschen. Dabei steht "vron" für "Herr" und "licham" für "Leib".
Verehrung des Leibes Christi
Mit dem Fest erinnern die Katholiken an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Die heutige Sinngebung des Festes geht vom Bild des wandernden Gottesvolkes aus, dessen Mitte Christus ist, das "Brot des Lebens". In Prozessionen tragen Geistliche Monstranzen mit der als Leib Christi verehrten Hostie durch die Straßen.