Zwar sei das vor wenigen Wochen beendete "Exil-Jahr" unter den gegebenen Bedingungen "ein Sechser im Lotto" gewesen, sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Aber Jerusalem bleibe "für unsere Arbeitsschwerpunkte einzigartig".
Künftig Einführung in Rom?
Noch unklar sei, ob es für das "römische" Studienjahr noch eine Nachbereitung in Jerusalem gebe. Und ebenso sei noch nicht über den Vorschlag entschieden, das Jerusalemer Studienjahr in Zukunft mit einer Einführungsetappe in Rom zu beginnen. Sowohl die Anbindung an die römische Benediktiner-Hochschule Sant'Anselmo, wie auch die Studienerfahrungen in Rom seien sehr nützlich gewesen, betonte Schnabel. So werde derzeit überlegt, ob diese Verbindung etwa durch Einladungen von römischen Dozenten fortgesetzt und verstärkt werden könne.
Laut Schnabel ist auch die Ewige Stadt ein biblischer Ort, wenn auch nicht so prominent wie Jerusalem. Beide Städte verwiesen jedoch stark aufeinander und viele Themen des Studienjahres ließen sich unter anderen Vorzeichen auch in Rom bearbeiten. Zudem habe sich das Studienjahr mit dem Exil in Rom an seine akademischen Wurzeln begeben. Sant'Anselmo auf dem Aventin-Hügel, wo die Studierenden untergebracht waren, ist der akademische Träger des zweisemestrigen Studienjahres für deutschsprachige Theologiestudierende, und Schnabel ist Delegierter der Päpstlichen Athenaeum Sant'Anselmo.
Renovierungsarbeiten in der Dormitio-Abtei
Corona sei jedoch nicht die einzige "Baustelle" des kommenden Studienjahres in Jerusalem, gab Schnabel zu bedenken. Anfang August beginnen an der Dormitio-Abtei, dem Sitz des Studienjahres, umfangreiche Renovierungsarbeiten. Allerdings bleibe die Unterkunft der Studierenden im neben dem Kloster gelegenen Beit Josef davon zunächst verschont, der Lehrbetrieb des Studienjahres werde nicht berührt. Auch die Mönche müssten jedoch ins Beit Josef umziehen.
Das nächste Studienjahr, das stets mit Stipendien des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) unterstützt wird, solle diesmal im Oktober beginnen und bis Pfingsten 2022 gehen. Dafür seien 17 Studierende in einem Auswahlsystem angenommen worden. Der Kreis sei international und ökumenisch gemischt.