"Die Idee und die Konstruktion kommt von einem bekannten Unternehmer, den ich getraut habe. Als er mir den Vorschlag gemacht hat, fand ich die Idee auf Anhieb toll", sagte Wissel am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München. Das Kreuzzeichen mit Weihwasser sei für die Gläubigen "eine liebgewonnene Tradition". Sie entfällt momentan wegen der geltenden Hygienevorschriften. Alle Weihwasserbecken in den Kirchen sind entleert worden, da die Ansteckungsgefahr zu groß ist.
Der neue Weihwasserspender in der Barbinger Pfarrkirche Sankt Martin schafft nun Abhilfe. Er ist laut Wissel aus Edelstahl gebaut und funktioniert mechanisch per Fußdruck. "Weihwasser gehört einfach mit dazu und es kommt immer nur genauso viel, dass es zum Segnen reicht", erklärte der Pfarrer. Er sei deswegen auch ökologisch. Der Behälter im Innern fasse fünf Liter.
Weihwasserspender samt Opferstock rege genutzt
Die Kirchgänger würden den Spender samt Opferstock, der seit einer Woche aufgestellt sei, rege nutzen. Drei Liter fehlten bereits. "Für die anderen beiden Kirchen meiner Pfarreiengemeinschaft habe ich wegen der Begeisterung gleich zwei weitere bestellt", berichtete der Seelsorger. Bald träfen diese in Sarching und Illkofen ein.
Wegen der Corona-Krise waren öffentliche Gottesdienste in Bayern über Wochen nicht möglich. Sie wurden deshalb vielfach nur im Internet übertragen. Seit Anfang Mai dürfen kirchliche Feiern unter Auflagen wieder stattfinden.
In jeder katholischen Kirche steht traditionell ein Becken mit Weihwasser. Beim Betreten des Gotteshauses ist es guter Brauch, dass die Gläubigen mit dem Finger ins Wasser tauchen und sich auf Stirn, Mund und Brust bekreuzigen. Damit bekennen sie sich symbolisch zum dreifaltigen Gott: dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Das Weihwasser soll auch an die Taufe und die Aufnahme in das Christentum erinnern. Meistens kommt das Wasser aus der Leitung, manchmal aber auch aus einer Quelle oder einem See. Damit aus normalem Wasser Weihwasser wird, muss ein Priester es segnen.