Gerade die Regionen Nordwest und Südwest seien seit mehr als vier Jahren von Gewalt erschüttert, sagte der Länderreferent von Misereor, Vincent Hendrickx, am Mittwoch in Aachen. Nach Angaben der Vereinten Nationen seien dort mindestens 3.000 Menschen gestorben und 750.000 Menschen auf der Flucht.
"In diesem Kontext erscheint uns die Organisation eines großen Sportereignisses fraglich", sagte der Ländereferent von Brot für die Welt, Cyr-Nestor Itoua-Ayessa. "Wir wünschen uns mehr öffentliche Aufmerksamkeit für die katastrophale humanitäre Lage, in der tausende Kamerunerinnen und Kameruner leben, denen definitiv nicht nach Feiern zumute ist".
Friedensabkommen gefordert
Beide kirchlichen Organisationen appellierten an den afrikanischen Fußballverband CAF und den Weltfußballverband FIFA, ihren Einfluss geltend zu machen, um einen sofortigen Waffenstillstand zwischen den Kriegsparteien zu erreichen.
Die beiden Werke für Entwicklungszusammenarbeit forderten die kamerunische Regierung und die bewaffneten Gruppen auf, ein Friedensabkommen - in der Tradition des olympischen Friedens - zu schließen sowie einen anschließenden Dialog zu organisieren.
Das Turnier der afrikanischen Fußballnationalverbände beginnt am 9. Januar. Die 33. Auflage des Afrika-Cups hätte eigentlich im vergangenen Jahr stattfinden sollen, wurde aber wegen Corona verschoben. Die Meisterschaft der 24 besten Nationalmannschaften Afrikas endet am 6. Februar.