Dabei wurden 1,68 Milliarden US-Dollar (1,37 Milliarden Euro) von den UN-Hilfswerken für 2018 in dem krisengeschüttelten Land benötigt, wie die Zeitung am Freitag vor Abschluss der Beratungen in Genf meldete.
Grund sei eine zunehmende Skepsis von Geberländern, in der Demokratischen Republik Kongo sinnvolle Arbeit leisten zu können, hieß es. Zuletzt mehrten sich Berichte, wonach die Regierung von Präsident Joseph Kabila auswärtige Partner unter Druck setzt. Kongos Regierung hatte die Geberkonferenz als Verletzung ihrer Souveränität bezeichnet und sie offiziell boykottiert.
Im laufenden Jahr benötigen nach Einschätzung von Experten 13 Millionen Menschen im Kongo humanitäre Hilfe; das entspricht etwa jedem sechsten Einwohner. Rund 7,5 Millionen Menschen hungern, über zwei Millionen Kinder sind von akuter Mangelernährung betroffen. Etwa 740.000 Kongolesen flohen seit dem Vorjahr in Nachbarländer. Hinzu kommen immer wieder Konflikte und eine politische Krise um Präsident Kabila, dessen Amtszeit eigentlich vor über einem Jahr endete.
Der vatikanische Untersekretär für Außenbeziehungen, Antoine Camilleri, mahnte mehr politische Unterstützung an, um einen demokratischen Machtwechsel im Kongo voranzubringen. Er verwies dabei auf den von den katholischen Bischöfen im Kongo zum Jahreswechsel 2016/2017 ausgehandelten Silvesterkompromiss. Das Abkommen sieht unter anderem vor, dass Kabila offiziell auf eine dritte und damit verfassungswidrige Amtszeit verzichtet. (Quelle: KNA / Stand: 13.04.18)