"Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten" (Mt 2,2) – unter diesem Leitwort stand der ökumenische Gottesdienst. Die Bibelstelle bezieht sich auf die drei Sterndeuter, die nach dem göttlichen Kind suchen und landläufig als die Heiligen Drei Könige bekannt wurden. Da im Kölner Dom mit seinem Dreikönigsschrein die Sterndeuter verehrt werden, passt das biblische Motto in besonderer Weise zum Ort des zentralen Gottesdienstes.
In seiner Predigt hat der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron zum ökumenischen Austausch aufgerufen. "Wir lernen in der Ökumene andere Sichtweisen, wir lernen neue Wörter und Begriffe, wir lernen unterschiedliche Zugänge zur Theologie und zur Glaubenspraxis", sagte er am Sonntag im Kölner Dom.
Ökumenisch Christsein heiße, "sich mit dem Kontext unserer Brüder und Schwestern vertraut zu machen, wo immer sie leben", sagte der Erzpriester weiter, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) ist. Es gelte, hinter die Dinge zu schauen und immer wieder zu lernen. "Das ist für mich Christusnachfolge", sagte Miron. "Und diese geschieht heute, Gott sei Dank, gemeinsam und ökumenisch."
Im Dom war auch ein besonderer Stern zu sehen. Ein großer, dreidimensionaler Herrnhuter Stern wurde eigens für diesen Anlass hergestellt und käme zukünftig bei ACK-Veranstaltungen in Köln zum Einsatz. Eine Kölner Sternsinger-Gruppe war ebenfalls mit ihrem Stern im Kölner Dom vertreten sowie Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die ein Grußwort sprach.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Byzantinische Chor Bonn unter der Leitung von Athanasios Despotis und an der Orgel saß Winfried Bönig. Die Kollekte des Gottesdienstes geht an das "Project HOPE, Not- und Übergangshilfe für Rückkehrerinnen und Rückkehrer und die lokale Bevölkerung in Bagdad sowie in Al Qosh und Qaraqosh".
Am Ende des Gottesdienstes hat unter Einhaltung der Corona-Regeln eine Prozession zum Dreikönigsschrein angeschlossen. Die Prozession war dabei ein Symbol dafür, dass wir alle gemeinsam auf dem Weg zu Jesus Christus sind. Der Gottesdienst wurde sowohl im Dom als auch im Internet-Livestream in Gebärdensprache übersetzt.