Gedenken an Auschwitz-Befreiung - Steinmeier erstmals dabei

 (DR)

In der Gedenkstätte des früheren deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau erinnern am 27. Januar Staats- und Regierungschefs sowie etwa 200 Überlebende an die Befreiung vor 75 Jahren. Nach seinem Besuch des Welt-Holocaust-Forums in Yad Vashem in Jerusalem nimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch an dieser Gedenkveranstaltung in Polen teil. Wie es aus dem Bundespräsidialamt hieß, besucht Steinmeier das frühere deutsche Konzentrationslager in Oswiecim erstmals.

Vor Ort erwartet wird auch der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin. In der Gedenkstätte wollen der polnische Präsident Andrzej Duda sowie der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, eine Rede halten. Steinmeier spricht dort wie bereits in Israel mit Überlebenden.

Das deutsche Staatsoberhaupt will mit seinen Besuchen in Israel und Polen die bleibende Verantwortung Deutschlands für den millionenfachen Mord an den europäischen Juden zum Ausdruck bringen und allen Forderungen nach einem Schlussstrich eine Absage erteilen. Abschließend findet am Mittwoch eine Gedenkstunde mit Steinmeier und Rivlin im Bundestag in Berlin statt.

Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im von Deutschland besetzten Polen gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Nach Schätzungen wurden dort mehr als eine Million Menschen ermordet, zumeist Juden. Als Soldaten der Roten Armee das Lager am 27. Januar 1945 erreichten, fanden sie in ihm noch etwa 7.000 überlebende Häftlinge. Viele von ihnen starben innerhalb kurzer Zeit an den Folgen von Hunger, Krankheiten und Erschöpfung. Die Nazis und ihre Helfer ermordeten während des Holocaust insgesamt rund sechs Millionen Juden. (kna/Stand 27.01.2020)