An der zentralen Gedenkveranstaltung in der Kapelle der Versöhnung an der Bernauer Straße in Berlin beteiligten sich neben dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) auch der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Rainer Eppelmann, sowie der frühere Berliner Innensenator und ehemalige brandenburgische Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) teil.
An der Berliner Mauer starben 138 Menschen
In der DDR wurde am 13. August 1961 mit dem Bau der Mauer zwischen Ost- und West-Berlin begonnen. Bis zur Öffnung der Grenze am 9. November 1989 kamen dort wissenschaftlichen Forschungsergebnissen zufolge insgesamt 138 Menschen durch das Grenzregime zu Tode, darunter auch mehrere Kinder.
Evangelische Pfarrer halten Gedenkandacht
Wer von der 28 Jahre währenden Ohnmacht der Menschen an der deutsch-deutschen Grenze wisse, könne auch von den Schicksalen heutiger Flüchtlinge nicht unberührt bleiben, sagte der evangelische Pfarrer der Kapelle, Thomas Jeutner, in der Andacht. Der evangelische Pfarrer Matthias Storck aus Herford in Westfalen betonte, die deutsche Geschichte sei auch eine Bestätigung für die "haltbare Sehnsucht, dass die Welt nicht so bleiben muss, wie sie war".
"Sie haben uns eingesperrt und dann ausgebürgert und dann verkauft", sagte Storck, der in der DDR wegen des Vorwurfs der Republikflucht 14 Monate lang inhaftiert war und dann von der Bundesrepublik freigekauft wurde. In der DDR habe er mit einer "Kirche von unten mit Ohnmacht und Gott und Kirchenobrigkeiten mit Macht und ohne Gott" gelebt, betonte der Theologe: "Alles hat seine Zeit, nur nicht das Vergessen."