Gedenken an Missbrauchsbetroffene im Bistum Hildesheim

Auf Anregung von Papst Franziskus

Im Bistum Hildesheim wird an diesem Samstag mit einer besonderen Veranstaltung der Betroffenen sexualisierter Gewalt gedacht. Demnach soll es konkrete Begegnungen und ein Podiumsgespräch von Betroffenen und Bistumsvertretern geben.

Zwei Personen im Gespräch / © fizkes (shutterstock)

Dazu laden der Betroffenenrat Nord und die Diözese in das Kreishaus des Landkreises Hildesheim ein. Bei der Veranstaltung unter dem Motto "Spurensuche" berichtet laut Ankündigung ein Betroffener über seine Erfahrungen. Zudem gebe es ein Podium mit Betroffenen und Bistumsvertretern.

Bischof Heiner Wilmer / © Michael Althaus (KNA)
Bischof Heiner Wilmer / © Michael Althaus ( KNA )

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer werde die Veranstaltung als Zuhörer verfolgen und sich zum Schluss kurz äußern.

Papst regte Gedenktag für Betroffene an

Die Veranstaltung finde im Kreishaus und nicht in einem Gotteshaus statt, weil manche Betroffene eine Kirche nicht mehr betreten könnten, sagte ein Sprecher des Betroffenenrats der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Auch habe sie bewusst nicht den Charakter eines Gottesdienstes.

Papst Franziskus hält einen Rosenkranz beim Gottesdienst zum Abschluss der Weltsynode / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus hält einen Rosenkranz beim Gottesdienst zum Abschluss der Weltsynode / © Romano Siciliani ( KNA )

Anlass ist die Anregung von Papst Franziskus, rund um den "Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch" am 18. November einen Gedenktag für Betroffene von sexualisierter Gewalt zu begehen.

In Deutschland sind katholische Kirchengemeinden und Verbände rund um dieses Datum zu einen Gebetstag für Betroffene aufgerufen.

Veranstaltung ab 17.30 Uhr im Livestream 

Die Veranstaltung in Hildesheim wird ab 17.30 Uhr auch als Livestream auf dem YouTube-Kanal des Bistums zu sehen sein. Bewegtbilder vom Publikum werde es zur Wahrung der Anonymität nicht geben. Teilnehmende Geistliche sind gebeten, auf Priesterkleidung zu verzichten.

Das Gedenken wird den Angaben zufolge vom Betroffenenrat Nord und der Stabsabteilung Prävention, Intervention und Aufarbeitung im Bischöflichen Generalvikariat organisiert. Der Direktor des Bistumsarchivs, Thomas Scharf-Wrede, äußere sich bei der Veranstaltung zur Bedeutung der Akten und Archive bei der Spurensuche für Betroffene.

Ein Mitglied im Bischöflichen Beraterstab zu Fragen sexualisierter Gewalt soll über die Rolle des Gremiums bei der Aufarbeitung berichten. 

Bistum Hildesheim

Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar (KNA)
Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar ( KNA )

Zur Diözese Hildesheim zählen rund 538.000 Katholiken im östlichen Niedersachsen und im Norden Bremens. Das rund 30.000 Quadratkilometer große Bistum reicht von der Nordseeküste bis zu den südlichen Ausläufern des Harzes bei Göttingen und Duderstadt. Die Katholiken bilden im Bistum in fast allen Regionen der Diözese eine Minderheit (Diaspora).

Es zählt 119 Kirchengemeinden in 17 Dekanaten. Heiner Wilmer ist der 71. Bischof des Bistums. Er folgt auf Bischof Norbert Trelle, dessen altersbedingten Rücktritt Papst Franziskus am 9. September 2017 annahm.

Quelle:
KNA