Kita-Träger kritisieren verweigerte Behandlung für Erzieherin

"Gefährliches Alarmsignal für mangelnde Solidarität"

"Nicht hinnehmbar": Die in der Corona-Pandemie verweigerte physiotherapeutische Behandlung für eine Erzieherin im sauerländischen Meschede ist bei katholischen Kita-Trägern auf Unverständnis gestoßen.

Händewaschen: Hygieneregeln in der Kita / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Händewaschen: Hygieneregeln in der Kita / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

"Wir halten uns alle an die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen - aber eine Kinderbetreuung funktioniert nicht auf Abstand", erklärten die gemeinnützigen katholischen Kita GmbHs Hellweg, Hochsauerland-Waldeck und Siegerland-Südsauerland am Sonntag in Soest. Die Praxis für Physiotherapie hatte die Erzieherin nicht als Patientin angenommen, weil sie in ihrem Berufsalltag keine Maske trägt.

Die Organisationen, zu denen 180 Kitas mit rund 3.000 Mitarbeitern und etwa 10.000 Kindern gehören, warfen der Praxis vor, "ein gefährliches Alarmsignal für mangelnde Solidarität in der Gesellschaft" zu setzen. Ihr Verhalten sei weder juristisch noch moralisch tragbar - bei allem Verständnis für die Angst um die eigene Gesundheit.

Jeden Tag stellten die Erziehenden "ihre eigenen Bedürfnisse, Ängste, Sorgen und Gesundheit hinten an", hieß es. Wenn ihnen dann eine medizinisch notwendige Behandlung versagt werde, sei dies nicht hinnehmbar. Das Fass zum Überlaufen bringe, dass die Physiotherapiepraxis für eine eventuelle Weiterbehandlung auch noch jeweils die Vorlage eines aktuellen negativen Corona-Tests einfordere.


Quelle:
KNA