Die Zelle ist begehbar und mit Originalgegenständen aus der Justizvollzugsanstalt München ausgestattet, wie die Erzbischöfliche Pressestelle mitteilte. Mit der Aktion soll im Rahmen des noch bis 20. November dauernden "Jahres der Barmherzigkeit" an eines der sieben leiblichen Werken der Barmherzigkeit, nämlich den "Gefangenenbesuch", erinnert werden.
Stigmatisierung entgegenwirken
"Wir wollen, dass Menschen miteinander im Gespräch bleiben und sich die Grenzen nicht verhärten zu jenen, die eine Haftstrafe verbüßen müssen", sagt Sonja Eichelbaum. Die Leiterin des Fachbereichs Seelsorge im Justizvollzug im Erzbischöflichen Ordinariat München wird mit Kollegen als Ansprechpartner für Passanten zur Verfügung stehen, ebenso ehemalige Inhaftierte. Unterstützt wird die Interaktion von der Performancekünstlerin Ruth Geiersberger.
Der Grundgedanke sei, dass jeder Mensch, auch wenn er einmal gescheitert sei und Schuld auf sich geladen habe, von Gott angenommen und geliebt sei, so Eichelbaum. Das Schlimmste für viele Inhaftierte sei die Stigmatisierung, die sie selbst und auch ihre Angehörigen erfahren würden. Der Fachbereich Seelsorge im Justizvollzug ist mit rund zwölf Mitarbeitern zuständig für neun Justizvollzugsanstalten im Gebiet der Erzdiözese. Dazu zählen Gefängnisse in München, Traunstein, Erding oder Bernau. Die Seelsorger bieten Einzelgespräche sowie Gruppenarbeit für Inhaftierte an, feiern Gottesdienste und sind Ansprechpartner für JVA-Mitarbeiter.