In seiner Predigt rief der Erzbischof die Gläubigen dazu auf, anzufangen "transparent zu werden als Christen auf Christus hin." Christen sollten durch das, "wie wir leben, wie wir sprechen, wie wir arbeiten, wie wir miteinander umgehen, was wir sagen, was wir hoffen, wie wir leben", die Finsternis dieser Welt hell machen. Ohne konkret den neuen US-Präsidenten Trump, die Debatte um Fake-News und das sogenannte postfaktische Zeitalter beim Namen zu nennen, betonte der Kardinal, die ersten Wochen des neuen Jahres hätten "nur allzu deutlich gemacht, dass sich die Finsternis des Unrechts, der Gewalt und der Lüge weiter ausbreiten. Christen müssten dieser Entwicklung Einhalt gebieten, gerade auch, weil "in unseren Tagen, in denen durch den verwirrenden Pluralismus der verschiedensten Heilsangebote die Orientierung immer schwerer" werde. Woelki rief dazu auf, Ernst zu machen, "mit dem, was der Herr uns aufträgt, als Kinder des Lichts zu leben und einzustehen für die Wahrheit, für Gerechtigkeit, für Barmherzigkeit und für die Güte."
Die katholische Kirche feiert am 2. Februar das Fest der "Darstellung des Herrn", im Volksmund auch Mariä Lichtmess genannt. Traditionell damit verbunden sind Kerzenweihen und Lichterprozessionen. 40 Tage nach Weihnachten endete damit bis zur Liturgiereform von 1970 offiziell die Weihnachtszeit. Viele Familien und Gemeinden halten allerdings gerne am alten Brauch fest und bauen zum Beispiel erst dann die Krippe ab.
Anknüpfung an Lukas-Evangelium
Das Fest knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums an, nach dem Jesus, wie alle jüdischen Erstgeborenen, 40 Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern zum Tempel gebracht und durch ein Opfer dem Herrn "dargestellt" wurde. Zudem brachte Maria an diesem Tag ein Reinigungsopfer dar, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb. Die Bibel berichtet in diesem Zusammenhang auch von der Begegnung mit dem greisen Simeon, der Jesus als "Licht zur Erleuchtung der Heiden" pries.
Begangen wurde das Fest "Darstellung des Herrn" seit Anfang des fünften Jahrhunderts in Jerusalem; in Rom wurde es um 650 eingeführt. Aus einem Fest zu Ehren Christi entwickelte sich mit der Zeit ein Marienfest; mittlerweile steht wieder Christus im Mittelpunkt des Tages.
Bedeutung im bäuerlichen Arbeitsjahr
Mariä Lichtmess hatte jahrhundertelang auch eine wichtige Bedeutung im bäuerlichen Arbeitsjahr. Knechte und Mägde bekamen ihren Jahreslohn und konnten den Dienstherrn wechseln. Die Wetterregeln zu Lichtmess handeln von der Vorfreude auf den Frühling. Bekannt ist der Spruch: "Scheint an Lichtmess die Sonne heiß, bringt der Märzen Schnee und Eis." Verbreitet sind auch die Bauernregeln "Um Martin schlachtet der Bauer sein Schwein. Das muss bis Lichtmess gefressen sein" und "Lichtmess trüb ist dem Bauern lieb."
Anfang Februar werden zudem die Tage wieder deutlich länger hell: Einem alten Kalenderspruch zufolge ist der helle Tag, der zur Wintersonnenwende am 21. Dezember auf seinem Tiefpunkt stand, an Neujahr um einen "Hahnentritt", am Dreikönigstag immerhin schon um einen "Hirschensprung" länger geworden. Am 2. Februar ist dann bereits eine volle Stunde Helligkeit gewonnen. Bis zum 21. März weist die Lichtkurve dann besonders steil nach oben.