Da geht es um Trinität, um Gott und Mensch und den Hl. Geist auch noch. Es braucht viele Worte, um Pfingsten zu erklären. Oder nur ein einziges: Geistreich. Geistreich. Was für ein wunderbares Wort. "Viel Geist zeigend. Von Geist zeugend. In kluger, gescheiter Weise witzig, voller Esprit", schwärmt der Duden uns dreizehn Worten lang von diesem Glücksfallwort geistreich vor.
Ich kann's verstehen. Geistreiche Menschen sind ein Segen. Wer sich geistreich unterhalten kann, ist ein Gewinn für alle, die das Glück haben mitreden zu dürfen.
Die Apostelgeschichte schreibt: "Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab." Wow, starke Bilder.
Okay, das Brausen vom Himmel und die Feuerzungen habe ich noch nicht gesehen. Aber das Leuchten in den Augen, die Leidenschaft in der Stimme und die geballte Tatkraft, die beseelte, geistreiche Menschen ausstrahlen - die habe ich zum Glück schon oft gesehen. Immer dann wenn Menschen sich für das Leben einsetzen. Es schützen. Oder bewahren. Oder für das Leben kämpfen. Ob Bäume nicht abgeholzt werden, Kinder laut spielen dürfen oder Flüchtlinge willkommen sind - egal.
Wo immer das geschieht, geht es geistreich zu. Ist Pfingsten. Wie wunderbar.
Bleibt mir nur: Ihnen frohe Pfingsten zu wünschen. Also geistreiche.