Gemeinde- und Autobahnkirche in Duben

Nutzungserweiterung aufgrund von Baufälligkeit

Die Autobahnkirche Duben ist zugleich auch Gemeindekirche und birgt daher zwei Entstehungsgeschichten unter einem Dach. Die Geschichte der Gemeindekirche reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, wie eine Inschrift in der Kanzeltreppe vermuten lässt. Die Entstehung der Autobahnkirche ging aus einer Anregung des dort ansässigen Pfarrers (Pfarrer Walzer) in Überlegung mit der Gemeinde hervor.

 (DR)

Da die Anzahl der Gemeindemitglieder stetig geringer und die Kirche zunehmend baufälliger wurde, wurde die Idee der Nutzungserweiterung der Gemeindekirche als Autobahnkirche immer konkreter. Am 21. Dezember 1997 wurde die evangelische Gemeindekirche Duben schließlich als Autobahnkirche eingeweiht.

Architektur
Die Kirche, die inzwischen aufgrund ihrer Baufälligkeit restauriert wurde, ist ein typischer Fachwerkbau der Niederlausitz. Nachdem im 30-jährigen Krieg viele sogenannte Mutterkirchen schwer beschädigt oder sogar zerstört wurden, konnten sie die Gläubigen aus den Filialgemeinden nicht mehr aufnehmen.

Im 17. Jahrhundert entstanden infolgedessen viele Fachwerkkirchen in den Filialdörfern, vereinzelt auch in den Muttergemeinden. Für die Bewohner hatte es darüber hinaus den Vorzug, dass sie zum Gottesdienst nicht mehr in den Nachbarort mussten. Der Fachwerkbau in Duben wurde ausschließlich von ortsansässigen Handwerkern und Bauern mit Baumaterialien aus dem Umland errichtet. Eiche und Kiefern fanden sich in den eigenen Wäldern, Ziegel zum Ausmauern der Gefache wurden oft am Ort oder in einem der Nachbarorte, wie Niewitz, hergestellt.

Eine Inschrift in der Kanzel weist als Weihedatum den 31. März 1684 aus. Die Inschrift auf der Wetterfahne (Anno 1795) lässt auf eine Renovierung schließen. Eine Besonderheit findet sich in der Fachwerkkonstruktion des Turmes wieder, die in den 1930er Jahren mit Brettern unsichtbar gemacht werden sollte. Bei der Fertigstellung des Turmes wurde das "Geheimnis" jedoch sichtbar:

An der Westseite ist - nach genauem Betrachten - ein großer Davidstern im Fachwerk zu sehen. Auch im Innern der Kirche finden sich viele Arbeiten, die auf einen frühen historischen Ursprung schließen lassen. Der Kanzelalter ist in der jetzigen Form eine Arbeit des 18. Jahrhunderts, die Altarbilder aus dem 17. Jahrhundert wurden wiederverwendet. Der Altar konnte jedoch aus Kostengründen nicht mit in die Restaurierung einbezogen werden. Das spürbare Alter der Kirche macht den Aufenthalt zu einem besonderen Moment. Man erlebt geradezu, wie das eigene Da-Sein nur ein kurzer Augenblick im Verlauf der Geschichte ist.

(Quelle: www.autobahnkirche.info/)