Aus Sicht des neuen Vorsitzenden der ARK, Andreas Nachama, sollen mehr jüdische Gemeinden volle Stellen für Rabbiner schaffen. "Viele von den jüngeren Rabbinern arbeiten in Teilzeit", sagte der Berliner Rabbiner der "Jüdischen Allgemeinen" (Donnerstag). Das sei zwar nicht befriedigend, aber die finanziellen Verhältnisse kleiner Gemeinden seien "eben so, wie sie sind". Das könne man "auch nicht mit Gewalt" verändern, betonte Nachama.
Kritische Diskussion bei Rabbinerkonferenz
Die Rabbinerkonferenz solle der Ort sein, wo auch aktuelle strittige Fragen diskutiert und Lösungen gefunden werden sollten. Es sei immer leicht, "Nein" zu sagen. "Besser ist es, einen Weg zu finden, wie man bestimmte Dinge dann eben doch voranbringen kann", sagte Nachama. Zu den strittigen Fragen gehörten etwa gleichgeschlechtliche Ehen.
Bundesweit 29 Rabbiner und Rabinerinnen
Nachama war Mitte Februar zum neuen ARK-Vorsitzenden gewählt worden. Er wurde einstimmig zum Nachfolger des emeritierten Landesrabbiners Henry G. Brandt bestimmt, der mit 92 Jahren nicht mehr für das Amt zur Verfügung gestanden hatte und nun Ehrenvorsitzender auf Lebenszeit ist. Die Allgemeine Rabbinerkonferenz ist eine Einrichtung unter dem Dach des Zentralrats der Juden in Deutschland mit Sitz in Berlin und vertritt derzeit nach eigenen Angaben bundesweit 29 Rabbiner und Rabbinerinnen.