Das teilte das Bistum Erfurt der Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe 20. August) mit. Im vergangenen Schuljahr besuchten gut 35.600 Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen den evangelischen Religionsunterricht, knapp 9.600 den katholischen und rund 140.700 den Ethik-Unterricht.
Modellprojekt soll zunächst vier Schuljahre laufen
Das Modellprojekt soll zunächst vier Schuljahre laufen und wird für die Klassenstufen 1 bis 8 angeboten. Im benachbarten Sachsen-Anhalt startete ein analoges Modell bereits im vergangenen Schuljahr und wird an sieben Schulen praktiziert. In Thüringen startet der gemeinsame Unterricht an der Europa-Grundschule und der Thomas-Mann-Grundschule in Erfurt, der Montessori-Gemeinschaftsschule in Jena und der Regelschule Lindenberg in Berlingerode im Eichsfeld.
Die offizielle Bezeichnung lautet konfessionell-kooperativer Religionsunterricht. Das bedeutet, es werden gemischt-konfessionelle Lerngruppen gebildet. Sie werden von einer katholischen oder einer evangelischen Lehrkraft unterrichtet. Innerhalb von vier Schuljahren ist ein Lehrerwechsel entsprechend der Konfession vorgesehen.
Religionsunterricht dient demnach einer ökumenischen Öffnung
Katholische und evangelische Religion sollen weder aufgelöst noch verschmolzen werden, heißt es in der Vereinbarung, die die katholischen Bistümer und die evangelischen Landeskirchen in Thüringen im Sommer 2022 mit dem Freistaat getroffen haben. Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht dient demnach einer ökumenischen Öffnung. Zudem soll so eine stabile Unterrichtsversorgung gelingen. Die staatlichen Thüringer Lehrpläne wurden um gemeinsam verantwortete Lehrplanhinweise für den Religionsunterricht ergänzt.