Generalaudienz: Benedikt XVI. fordert Frieden im Nahen Osten

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Angesichts der anhaltenden Gefechte im Nahen Osten haben die Kirchen ihren Ruf nach einer Waffenruhe bekräftigt. Papst Benedikt XVI. appellierte am Mittwoch an die internationale Gemeinschaft, umgehend die Bedingungen für einen Waffenstillstand im Libanon zu schaffen. Die evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann sprach sich für eine sofortige Waffenruhe aus.

 (DR)

Angesichts der anhaltenden Gefechte im Nahen Osten haben die Kirchen ihren Ruf nach einer Waffenruhe bekräftigt. Papst Benedikt XVI. appellierte am Mittwoch an die internationale Gemeinschaft, umgehend die Bedingungen für einen Waffenstillstand im Libanon zu schaffen. Die evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann sprach sich für eine sofortige Waffenruhe aus. Hilfsorganisationen erklärten, vor allem unschuldige Zivilisten auf allen Seiten litten unter den Kämpfen zwischen Israel und der radikalislamischen Hisbollah.

"Nichts kann das Vergießen unschuldigen Blutes rechtfertigen"
Bei einer Generalaudienz auf dem römischen Petersplatz drängte der Papst auf ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten im Libanon. "Nichts kann das Vergießen unschuldigen Blutes rechtfertigen", mahnte das Kirchenoberhaupt. Benedikt XVI. sprach von "erschreckenden Bilder von so vielen hingeschlachteten Personen, vor allem Kindern".

Nur mit einer sofortigen Waffenruhe erhielten die diplomatischen Bemühungen um ein Ende der Gewalt eine Chance, schreibt Käßmann in einem Aufruf an die rund 1.500 Kirchengemeinden der evangelischen Landeskirche Hannover. Darin bittet sie alle Christen, am kommenden Sonntag in den Gottesdiensten für die leidenden Menschen in der Region zu beten.

"Was mit der Entführung zweier israelischer Soldaten begann, hat sich binnen kurzer Zeit zu einem kriegerischen Konflikt zwischen der Hisbollah und Israel entwickelt, in dem hunderte Menschen - viele von ihnen Zivilisten - ihr Leben verloren haben", so die Bischöfin. Dadurch hätten die Bemühungen Israels um Frieden mit seinen Nachbarn und die Hoffnung auf einen unabhängigen palästinensischen Staat einen schweren Rückschlag erlitten.

Hilfsorganisationen: Probleme der Flüchtlinge beachten
Der Direktor der christlichen Johann-Ludwig-Schneller-Schule im Libanon, Pfarrer Riad Kassis, appellierte an die US-Außenministerin Condoleeza Rice, sich für einen Waffenstillstand einzusetzen. Protestanten, zu denen auch Rice gehöre, sollten Friedensstifter sein und an der Botschaft von Versöhnung und Frieden festhalten, schreibt der Direktor in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief. Um einen Krieg zu beenden und für Frieden und für Verhandlungen "ist immer der richtige Zeitpunkt", so Kassis.

Unterdessen wiesen Hilfsorganistionen auf die zugespitzte Lage der Flüchtlinge in der Krisenregion hin. Allein im Libanon seien mehr als 700.000 Menschen auf der Flucht, berichtete die UNO-Flüchtlingshilfe.
Vor allem Frauen, Kinder und Ältere seien von den Bomben und dem Blutvergießen betroffen.

Medico international kritisierte Israel. Die Menschen im Südlibanon seien "Geisel des Bombenkrieges", erklärte die Organisation. Jeder weitere Angriff sei eine neue Verletzung des humanitären Völkerrechts.

Lesen Sie hier die Ansprache Papst Benedikts XVI. während der Generalaudienz.