Die große Mehrheit der 65- bis 85-Jährigen in Deutschland blickt nach einer Studie zufrieden auf das eigene Leben. Sie haben mehr Geld in der Tasche als vor vier Jahren und der Gesundheitszustand sei stabil positiv, heißt es in der am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Generali Altersstudie 2017. Das Institut für Demoskopie Allensbach befragte demnach im Auftrag der Generali Deutschland AG 4.133 Personen. Die Erhebung wurde nach 2013 zum zweiten Mal durchgeführt.
Insgesamt 40 Prozent der 65- der 85-Jährigen bewerten ihren Gesundheitszustand laut Studie als uneingeschränkt positiv. Jeder Zweite ist auch noch mit dem eigenen Auto und im Internet unterwegs. Allerdings fühlen sich 39 Prozent von neuer Technik auch genervt und überfordert.
Soziale Bindungen und Sport
Das positive Ergebnis der Studie sei auch auf die guten sozialen Bindungen der Senioren zu tun, so der Projektleiter der Studie beim Institut für Demoskopie Allensbach, Michael Sommer, im domradio.de-Interview: "Die ältere Generation kann auch auf ein festes Netz an sozialen Beziehungen und sozialen Bindungen zurückgreifen und auch das steigert die Lebenszufriedenheit."
Auffällig viele Studienteilnehmer, nämlich 42 Prozent, gaben außerdem an, sich sozial zu engagieren. "Das ist sehr viel und das Bemerkenswerte ist, dass viele der Älteren nicht nur in einem Bereich ehrenamtlich aktiv ist, sondern in zweien oder mehreren."
Auch der Sport spiele im Leben vieler Älterer eine wichtige Rolle. Sie fühlten sich deswegen sogar fitter als die Vertreter ihrer Vorgängergeneration und seien auch gesünder, so Sommer. "Die aktive Teilnahme an beispielsweise sportlichen Aktivitäten, aber auch allen anderen Aktivitäten, die Vitalität und einen guten Gesundheitszustand erfordern, hat deutlich zugenommen. Das sehen wir in den Bereichen Wandern, Gymnastik machen und so weiter."
Unterschiede zwischen sozialen Schichten
Insgesamt zeichnet die Generation ein positives Lebensgefühl aus. So fühlen sich die 65- bis 85-Jährigen deutlich jünger - und zwar im Schnitt um rund 7,5 Jahre. Auf einer Skala von Null ("überhaupt nicht zufrieden") bis zehn ("völlig zufrieden") wählten die 65- bis 85-Jährigen im Durchschnitt 7,2. Dabei gibt es kaum regionale Unterschiede. Während Schleswig-Holstein das Ranking mit einem Wert von 7,5 anführt, liegt der Nachbar Mecklenburg-Vorpommern als Schlusslicht mit 6,8 nur unwesentlich zurück.
Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen sozialen Schichten. "So sehen 65- bis 85-Jährige aus unteren sozialen Schichten ihre gesundheitliche Situation oftmals kritisch, fühlen sich gleichzeitig von neuen Techniken überfordert und sind alles in allem häufig deutlich unzufriedener mit dem eigenen Leben als Personen aus höheren sozialen Milieus", sagte der Projektleiter der Studie beim Institut für Demoskopie Allensbach, Michael Sommer.