Missbrauch in der Kirche sei nicht nur eine Frage des Einzelfalls: Es gehe um "institutionelle Versagen". Das haben die Generalvikare der 27 deutschen (Erz-)Diözesen im Rahmen einer Konferenz in Würzburg betont. Ergebnis des Treffens solle ein Maßnahmenkatalog zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs werden. Der solle als Projektskizze für den Ständigen Rat im November dienen, hieß es von der Deutschen Bischofskonferenz in einer Mitteilung am Montag.
Neben weiteren Maßnahmen zu Intervention und Prävention von Missbrauch beschlossen die Generalvikare auch, über innerkirchliche Machtstrukturen und Fragen der Sexualmoral nachzudenken. Das sei nötig, um den Missbrauchsskandal grundlegend aufzuarbeiten. Handlungsbedarf könnte auch in Sachen interdiözesaner und bistumsübergreifender Sondergerichte bestehen. Auch die Vorgehensweise bei Verfahren in Fällen sexuellen Missbrauchs durch Kleriker wurde diskutiert.
Konferenz fand schon vor einer Woche statt
Die Generalvikare hatten sich vor etwa einer Woche in Würzburg mit den Konsequenzen aus der Missbrauchsstudie befasst, die die Bischöfe im September in Fulda vorgestellt hatten. An der Tagung hatten auch der Missbrauchsbeauftragte der Bischöfe, Bischof Stephan Ackermann, und der Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, teilgenommen.
Die Konferenz will bis November eine Projektskizze vorlegen, die die in Fulda beschlossenen Selbstverpflichtungen der Bischöfe kontinuierlich umsetzen soll. Das Konzept soll aus mehreren Teilprojekten bestehen.