Bischöfe äußern Sorge um Christen in Nahost

Genn: Arabischen Christen eine Heimat bieten

Die Konflikte im Nahen Osten bedrohen auch die Christen in Syrien, Irak oder Libanon. Der Münsteraner Bischof Genn sorgt sich um die christlichen Gemeinden und will ihnen eine Heimat in der Fremde bieten.

Sankt Georg und die Mohammed Al-Amin Moschee in Beirut / © Jensen Newman (shutterstock)
Sankt Georg und die Mohammed Al-Amin Moschee in Beirut / © Jensen Newman ( shutterstock )

Bei einem Treffen mit Flüchtlingen hat Bischof Felix Genn die Sorge vor einem Verschwinden des Christentums in Teilen des Nahen Ostens geäußert. Zugleich versprach der Münsteraner Bischof den arabischen Christen in seinem Bistum Unterstützung: "Wir möchten Ihnen in der Fremde eine Heimat bieten", sagte Genn an diesem Wochenende in Münster bei einem Gottesdienst mit 350 Syrern, Irakern und Libanesen.

Vertreibung aus machtpolitischen Gründen

Der Bischof betonte: "Es ist sicher schwer, was Sie durch Ihre Flucht erlitten haben und was Sie durch die Schwierigkeiten der Integration noch immer belastet." Die katholische Kirche nehme Anteil an den Vorgängen in den Heimatländern, etwa an den Unruhen im Libanon. In Nordsyrien würden Menschen aus machtpolitischen Gründen vertrieben, "die wir im Westen kaum durchschauen können".

Türkischer Einmarsch in Syrien verurteilt

Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx hatte vor wenigen Tagen den türkischen Einmarsch in Syrien als "klaren Bruch des Völkerrechts bezeichnet". Ankara will im türkisch-syrischen Grenzgebiet eine sogenannte Sicherheitszone schaffen und kurdische Milizen dort vertreiben. Eine vereinbarte Waffenruhe wird laut Medienberichten immer wieder gebrochen.

Sorge um Ausweitung des Konflikts

Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck berichtete angesichts dessen von einer zunehmenden Beunruhigung auch unter Kurden und Christen im Nordirak. "Es ist schon die Sorge zu spüren, dass ein größerer Flächenbrand daraus werden könnte", sagte er nach einer Irak-Reise. Bei seinem Besuch in Erbil im irakischen Kurdengebiet habe er aber auch die Hoffnung gespürt, "dass die politisch Verantwortlichen entsprechend klug versuchen, weitere Eskalationen zu vermeiden".


Messe nach dem Wiederaufbau einer zerstörten Kirche in Homs / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Messe nach dem Wiederaufbau einer zerstörten Kirche in Homs / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )
Quelle:
KNA
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