Geranien im Winter

Gärtners Kellerkinder

Wie geht es eigentlich derzeit des Gärtners "Kellerkindern"? Was im Sommer Balkon und Fensterbänken Blütenpracht verleiht, hält derzeit Winterschlaf. Geranien vor allem schlafen tief und fest, so sie denn richtig "eingekellert" sind – am besten kopfüber an der Wäscheleine.

Gartenfrost / © Stefan Quilitz
Gartenfrost / © Stefan Quilitz

Gerade die im Sommer dauerblühenden Blumen aus fernen Ländern wie die Geranien schwächeln eben schon bei ganz leichtem Frost oder gar bei knapp über null Grad. Und so sind sie derzeit drinnen tatsächlich am besten aufgehoben. Für Geranien, die richtigerweise eigentlich Pelargonien heißen, gilt das allemal. Aber sind sie auch richtig aufgehoben?

Trocken und luftig

Für Geranien ist es am besten, ohne Erde zu überwintern. Und die eher düstere Atmosphäre eines Kellerraums ist dafür tatsächlich der beste Platz. Gut aufgehoben sind die Geranien in einer Holzkiste, in luftigem Abstand, damit Pilze und Schädlinge keine Chance haben. Langjährig erprobt ist: die Geranien kopfüber an den Wurzeln auf eine Wäscheleine in die Garage zu hängen. Das hat den Vorteil, dass immer mal wieder gelüftet wird, wenn sich das Tor öffnet. Auch im Keller gelagerte Balkonpflanzen freuen sich über eine Portion Frischluft bei milder Witterung.

Die Pelargonien alias Geranien stammen ursprüngliche aus Südostafrika und wachsen dort in Wüstengebieten immergrün als Halbstrauch oder Strauch. Sie sind also Trockenheit und Sonne gewöhnt. Sie haben Eigenschaften ähnlich der Kakteen und können in ihren fleischigen, dicken Blättern und Stielen Wasser speichern, um trockene Tage zu überstehen. Das ist natürlich dann für die kommende Sommerhitze wichtig, wenn die Geranien wieder im Kasten ihre Pracht entfalten.

Nährstoffe im Sommer

Auch wenn Geranien aus der Wüste kommen und sie lieber trocken als nass stehen, brauchen sie dennoch in den Sommermonaten reichlich Nährstoffe. Langzeitdünger oder regelmäßige Düngergaben helfen. Wichtig ist, Geranien tatsächlich erst nach den Eisheiligen auszupflanzen, bei Temperauren unter zehn Grad treiben sie keine Blüten.

In unserer Hightech-Welt stellt sich natürlich schnell die Frage, ob man Blumen wie die Geranien nicht zum Durchblühen animieren kann. Schließlich arbeitet der Mensch ja auch im Winter durch, gönnt sich keinen „Winterschlaf“, eine Winterdepression ist gar verpönt. Aber da kann man von den Geranien lernen. Lässt man sie im Winter in der Erde, stellt sie zu hell oder düngt sie gar, so treiben sie zwar im Winter weiter, aber kümmerlich. Und im folgenden Sommer machen sie dann einen eher traurigen Eindruck und werden kaum Blüten produzieren.

Durchdüngen im Winter ist also nicht unbedingt der beste Weg. Und vielleicht tut Ruhe im Winter ja nicht nur den Geranien gut; so werden in der chinesischen Heilmedizin jedem Menschen individuell zwei Ruhemonate zugewiesen. (Claudia Vogelsang)

Detaillierte Tipps gibt zum Beispiel die Landwirtschaftskammer NRW:

Geranien überwintern

Wenn Geranien nicht blühen