Die Corona-Impfquoten in den Einrichtungen bewegen sich aktuell zwischen 33 und 60 Prozent, wie ein Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Bundesländern ergab.
Die mobilen Impfteams stießen auf recht große Skepsis, erklärten die zuständigen Landesministerien. Um Sprachbarrieren und kulturelle Hürden zu überwinden, werden die Impfteams vielerorts von Sozialarbeitern und Dolmetscherinnen unterstützt.
Teilweise lehnten muslimische Asylbewerber das Impfangebot ab, weil es in die Zeit des Fastenmonats Ramadan fiel, hieß es. Aber auch negative Medienberichte hätten Geflüchtete verunsichert - etwa mit Blick auf das Vakzin von Johnson & Johnson, das nur einmal verimpft werden muss und deshalb bei den Behörden für Impfungen in Flüchtlingsunterkünften eine gewisse Priorität hat.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung strebt nach eigenen Angaben an, allen Bewohnerinnen und Bewohnern von Flüchtlingsaufnahmeeinrichtungen des Landes bis Anfang Juni ein Impfangebot zu machen. Dazu seien den Einrichtungen mehrsprachige Materialien wie Poster, Flyer, Erklärvideos und Infos via QR-Code zur Verfügung gestellt worden, teilte das Düsseldorfer Flüchtlingsministerium mit.
Die Corona-Impfbereitschaft unter Asylsuchenden in den sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen ist mit knapp 33 Prozent gering, wie es hieß - trotz der Hilfe von Dolmetschern und schriftlichem Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen.
In den Erstaufnahmeeinrichtungen in Niedersachsen begründeten Flüchtlinge ihre Impf-Zurückhaltung den Angaben nach häufig damit, dass sie in ihrem Umfeld keine schweren Krankheitsfälle erlebten.
In Bayern kursiert laut Behörden das Gerücht, die Impfstoffe machten unfruchtbar. Im Freistaat nahmen nach den Angaben rund 60 Prozent der Flüchtlinge die Impfangebote an. (epd/29.05.2021)