Germanwatch lobt Umweltenzyklika des Papstes

"Spannende Provokation"

Die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch hat die Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus gewürdigt. Die Organisation stellte am Freitag in Bonn ein Hintergrundpapier zur Relevanz der Enzyklika vor.

Mai 2015 Deutsche Ausgabe der Umweltenzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari (KNA)
Mai 2015 Deutsche Ausgabe der Umweltenzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari ( KNA )

Das Schreiben aus dem vergangenen Sommer sei eine "spannende Provokation", es habe eine weltweite Debatte über den Zusammenhang von Armut und Ökologie provoziert, heißt es in dem Papier der Organisation.

Germanwatch hofft auf eine weitere "Debatte, die sich nicht durch den vorherrschenden ökonomisch-technokratischen Diskurs Scheuklappen auflegen lässt", erklärte der Politische Direktor Christoph Bals, der das Papier verfasst hat. Er räumte zugleich ein, es komme nicht oft vor, dass sich Germanwatch detailliert mit kirchlichen Dokumenten befasse.

"Altbekannte Probleme in neuem Licht"

Die Enzyklika vereine theologische, wissenschaftliche und politische Dimensionen des Umweltthemas, so Germanwatch. Zugleich dränge sie darauf, "die wissenschaftlichen Ergebnisse mit der Intelligenz des Herzens zu lesen und zu bewerten - und aufgrund dieser Bewertung den eigenen Lebensstil zu verändern als auch sich gemeinsam in die Politik einzumischen." Dies eröffne die Möglichkeit, altbekannte Umwelt- und Entwicklungsprobleme in neuem Licht zu betrachten.

Sowohl im interreligiösen als auch im Dialog mit der säkularen Umweltbewegung lasse sich an die Enzyklika anknüpfen, heißt es im Hintergrundpapier. "Laudato si" fordere Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft heraus, bei Umwelt- und Entwicklungsthemen "ernst zu machen", lautet das Fazit von Germanwatch. Einen "blinden Fleck" weise die Enzyklika im Bezug auf die Rolle von Frauen, homo- und transsexuellen Personen auf, schreibt Bals.

 


Quelle:
KNA