Gesamtkonferenz der katholischen Militärseelsorge

Polnische Priester für die Bundeswehr

In der Bundeswehr gibt es möglicherweise bald auch polnische Militärseelsorger. Allein durch Personal aus deutschen Diözesen und Orden kann die katholische Militärseelsorge ihre 81 Planstellen voraussichtlich nicht mehr besetzen.

 (DR)

Deshalb habe man Kontakt zur polnischen Bischofskonferenz aufgenommen, erklärte Militärgeneralvikar Walter Wakenhut am Dienstag in Bergisch Gladbach. "Wie viele andere deutsche Diözesen sind wir auf deren Hilfe angewiesen", betonte Wakenhut.



Der Militärgeneralvikar äußerte sich bei der 57. Gesamtkonferenz der katholischen Militärseelsorge. Diese wolle zudem verstärkt Diplomtheologen einsetzen, kündigte Wakenhut an. Die "gegebenenfalls ankommenden polnischen Priester" und die deutschen Laientheologen sollten sich durch ein zertifiziertes Zusatzstudium über zwei Semester an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt für die Militärseelsorge qualifizieren.



Reform der Lourdes-Wallfahrt

Wakenhut sprach sich auch für einen Ausbau des "Lebenskundlichen Unterrichts" aus, den die Militärseelsorger erteilen. Dies sei gerade nach dem Aussetzen der allgemeinen Wehrpflicht "von höchster Bedeutung". Da sich die Bundeswehr aus länger dienenden Freiwilligen rekrutiere, habe "ein am Grundgesetz ausgerichtetes Wertebewusstsein, die Achtung von Menschenwürde und Menschenrecht" großes Gewicht, erklärte der Prälat.



Der Militärgeneralvikar kündigte auch eine Reform der traditionellen jährlichen Wallfahrt der Militärseelsorge nach Lourdes an. Künftig dürften nur noch Soldatinnen und Soldaten sowie ihre Familien daran teilnehmen. Die Fahrt zu dem französischen Pilgerziel "soll wieder werden, was sie sein soll, eine intensive religiöse Maßnahme - und nicht nur ein Event, was sie auch sein darf", sagte Wakenhut. Viele zivile Teilnehmer seien "da eher ein Störfaktor".