Gestohlene Glocke aus Leipziger Kirche wieder aufgetaucht

Zwei Hälften beim Schrotthändler

Die aus der alten Leipziger Propsteikirche gestohlene Glocke ist wieder aufgetaucht - allerdings in zwei Hälften zerteilt. Ein Leipziger Schrotthändler habe sich bei der Polizei gemeldet. Zuvor sei ihm die Glocke zum Verkauf angeboten worden.

Alte Propsteikirche in Leipzig / © Harald Oppitz (KNA)
Alte Propsteikirche in Leipzig / © Harald Oppitz ( KNA )

Neben den Glockenhälften waren die ebenfalls gestohlenen Türgriffe im Angebot, wie der MDR am Montagabend meldete. Die Anbieter hätten dem Schrotthändler erklärt, die Glocke bei Aufräumarbeiten im Garten gefunden zu haben. Die Polizei kenne nun zwar die mutmaßlichen Täter, habe sie aber noch nicht fassen können, so der MDR weiter.

Am Freitag war der schwere Diebstahl in der alten Leipziger Propsteikirche entdeckt worden. Dabei waren neben der Glocke und den Türgriffen auch Heizkörper und etliche Orgelpfeifen gestohlen worden.

Baufälliges Gotteshaus steht leer

Das baufällige Gotteshaus steht leer, seitdem im Mai vergangenen Jahres die neue Propsteikirche, das größte ostdeutsche Kirchen-Neubauprojekt seit der Wiedervereinigung, eingeweiht worden war. Derzeit läuft der Verkauf der alten Propsteikirche, die aus dem Jahr 1982 stammt und samt Innenausstattung unter Denkmalschutz steht.

Die gestohlene Glocke war als einzige aus der im Zweiten Weltkrieg zerstörten ursprünglichen Propsteikirche erhalten geblieben. Bundesweit für Aufsehen hatte gesorgt, dass diese Glocke nicht im Kirchturm der neuen Propsteikirche aufgehängt werden kann. Die 240 Kilogramm schwere Glocke habe eine zu hohe Anschlagfrequenz, die den neuen Turm zu sehr in Schwingung versetzen würde, hieß es.


Quelle:
KNA