Das mahnte der Hauptgeschäftsführer von Adveniat, Michael Heinz, am Montag in Essen an. Wenn das nicht möglich sei, ohne Patentrechte außer Kraft zu setzen, müsse die Politik das durchsetzen. Die Produktionskapazitäten für Impfstoffe müssten global ausgeweitet werden.
In Lateinamerika seien besonders die Indigenen und Afroamerikaner von den Auswirkungen der Pandemie betroffen, beklagte Adveniat anlässlich des Welttages der Kranken, den die katholische Kirche am Donnerstag begeht. Seit Jahrzehnten werde die medizinische Versorgung "dieser wirtschaftlich und politisch benachteiligten Gruppen" vernachlässigt. "Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht, das niemandem verweigert werden darf", appellierte Hauptgeschäftsführer Heinz.
In nachhaltige Gesundheitsversorgung investieren
Adveniat setze sich gemeinsam mit einem regionalen kirchlichen Netzwerk im Amazonas-Raum für das Überleben der indigenen Bevölkerung ein, hieß es weiter. Lebensmittelhilfe, Hygieneartikel und Medikamente werden als Nothilfe bereitgestellt. In Kolumbien und Mexiko hilft die Organisation nach eigenen Angaben, für Migranten aus Mittelamerika und Venezuela eine medizinische Basisversorgung zu sichern.
Adveniat habe bisher rund acht Millionen Euro für mehr als 400 Projekte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und deren Folgen zur Verfügung gestellt.
In Krankenhäuser statt Waffen investieren
Länder, die Migranten aufnehmen, müssten von der internationalen Gemeinschaft unterstützt werden, damit auch Geflüchtete ohne gültige Aufenthaltspapiere gegen Covid-19 geimpft werden können, verlangte Pater Heinz. Von den Regierungen in Lateinamerika forderte Adveniat Investitionen in einen nachhaltige Gesundheitsversorgung in den Armenvierteln der großen Städte ebenso wie in den indigenen Gebieten und ländlichen Regionen.
Die Regierungen sollten "lieber in Krankenhäuser und Gesundheitsposten, statt in Waffen für ihre Armeen investieren", forderte Heinz.