Frankreich erinnert an vor einem Jahr ermordeten Lehrer Paty

Getötet auf offener Straße

Mit Andachten und Kundgebungen wird am Freitag in ganz Frankreich des vor einem Jahr getöteten Lehrers Samuel Paty gedacht. Er wurde getötet, weil er im Unterricht Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt habe.

Gedenken an ermordeten Lehrer Samuel Paty in Paris / © Corinne Simon (KNA)
Gedenken an ermordeten Lehrer Samuel Paty in Paris / © Corinne Simon ( KNA )

Landesweit sollen sich Schulen, etwa in speziell gestalteten Unterrichtsstunden, mit dem Thema befassen, erklärte Frankreichs Bildungsminister Jean-Michel Blanquer. Am Jahrestag der Tat, dem Samstag, seien zudem mehrere Gedenkveranstaltungen im Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorine geplant, wo Paty an der örtlichen Mittelschule unterrichtet hatte.

Am Schulgebäude werde eine Statue des Lehrers enthüllt, dazu sollen Kollegen und Schüler Patys sprechen. Im Ort finde ein Gedenkmarsch statt. Ebenso werde der Samuel-Paty-Platz gegenüber der Pariser Sorbonne offiziell eingeweiht.

Täter wurde erschossen

Der Geschichtslehrer Paty war am Nachmittag des 16. Oktober 2020 in seinem Heimatort Conflans-Sainte-Honorine auf offener Straße enthauptet worden. Der 18-jährige Täter wurde beim Versuch der Festnahme im Anschluss von der Polizei erschossen.

Die Tat war mutmaßlich islamistisch motiviert; Paty soll zuvor im Unterricht umstrittene Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt haben, anhand derer er das Thema Meinungsfreiheit mit den Schülern behandelt habe. Der Vater einer Schülerin soll sich daraufhin im Internet öffentlich über den Lehrer beschwert und damit den späteren Attentäter möglicherweise zu seiner Tat motiviert haben.


Quelle:
KNA