IS-Gewalt in Syrien

 (DR)

Wie im Irak begeht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auch im benachbarten Syrien laut UN-Angaben brutalste Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. So würden IS-Milizen in ihrem Herrschaftsgebiet zur Abschreckung regelmäßig öffentliche Hinrichtungen veranstalten und selbst Kinder zum Zuschauen zwingen, heißt es in einem am Mittwoch von der Syrien-Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrates veröffentlichten Bericht.

Auch Regierungstruppen sowie andere bewaffnete Gruppen vergehen sich demnach in Syrien skrupellos an der Zivilbevölkerung; auch ihnen seien eindeutig Kriegsverbrechen vorzuwerfen. Am meisten hätten darunter Kinder und Frauen zu leiden. Die Armee des Regimes von Baschar al-Assad greife Wohngebiete mit Raketen und den besonders verheerenden Fassbomben an. "Jeden Tag sterben Hunderte Zivilisten, während die Kämpfe ohne Rücksicht auf das Gesetz oder das Gewissen weitergehen", sagte der Kommissionsvorsitzende Paulo Pinheiro.

Die IS-Miliz hat ein länderübergreifendes Kalifat im Irak und in Syrien ausgerufen. Im Irak haben die USA der dortigen Regierung sowie kurdischen Milizen mit Luftangriffen beim Kampf gegen den IS geholfen. Über Syrien hat das US-Militär mit Aufklärungsflügen als Vorbereitung für mögliche Luftangriffe auf die Terrormiliz begonnen. Insgesamt soll der IS in Syrien rund 50 000 Mann in seinen Reihen zählen. Syrien dient den Extremisten auch als Rückzugsraum für Kämpfer und Waffen aus dem Irak. (dpa)