Gewinner des Katholischen Medienpreises benannt

Werteorientierter Journalismus

Die Journalisten Wolfgang Bauer, Carsten Rau und Hauke Wendler erhalten in diesem Jahr den Katholischen Medienpreis. Bauer wird in der Kategorie Printmedien ausgezeichnet, Rau und Wendler in der Kategorie Elektronische Medien, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mitteilte.

 (DR)

Der Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Die Sieger wählte eine Jury aus insgesamt 170 eingereichten Beiträgen aus; 67 gehörten zur Kategorie Printmedien, 103 in die Kategorie Elektronische Medien.



Wolfgang Bauer (Jahrgang 1970) wird für sein Stück "Endstation Dadaab" ausgezeichnet, erschienen im Magazin "NIDO" im Dezember 2011. Im Oktober 2011 besuchte er mit dem Fotografen Matthias Ziegler Dadaab in Kenia, das größte Flüchtlingslager der Welt. Hier leben eine halbe Million Menschen, die vor der Dürre aus Somalia geflohen sind. Eindringlich schildere der Autor die gefahrvolle Flucht einer Familie, die oft besonders Kleinkindern den Tod bringe. Bauers Verdienst sei es, "mit dem journalistischen "zweiten Blick" dieses Thema erneut aufgegriffen zu haben", so die Begründung der Jury, die unter Leitung des Vorsitzenden der Publizistischen Kommission der Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart), steht.



Carsten Rau und Hauke Wendler (beide Jahrgang 1967) erhalten den Preis für ihren Dokumentarfilm "WADIM", ausgestrahlt im NDR Mitte Dezember 2011. Er erzählt die Geschichte des jungen Wadim, der beim Zusammenbruch der Sowjetunion mit seiner Familie aus Lettland nach Hamburg flieht. Sie erhalten kein Asyl und werden jahrelang geduldet. Als Wadim kurz vor seinem Hauptschulabschluss volljährig ist, schieben ihn die deutschen Behörden nach Lettland ab. Der Film dokumentiere eindrucksvoll 13 Jahre im Leben dieses Jungen zwischen Duldung, Zurückweisung, Arbeitsverbot, Flucht und tragischem Ende: Im Januar 2010 wirft sich Wadim in Hamburg vor die S-Bahn.



"journalistisch WERTvoll"

Über die dotierten Preise hinaus vergibt die Jury für weitere herausragende Stücke die undotierte Auszeichnung "journalistisch WERTvoll". Im Bereich Printmedien geht sie an Uta Keseling ("Was ein Mensch braucht, um Mensch zu sein", "Berliner Morgenpost") und Paul-Josef Raue ("Konzept zum Papstbesuch 2011", "Thüringer Allgemeine"). Im Bereich Elektronische Medien erhält sie Volker Bernius (Funkkolleg für Kinder "Was glaubst Du denn?", Hörfunkbeitrag hr2-Kultur) und Max Kronawitter ("Ein Sommer für Wenke. Wenn Kinder zuhause sterben dürfen", Fernsehbeitrag ARD-Reihe "Gott und die Welt").



Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, überreicht die Preise bei einem Festakt am 26. November im LVR-LandesMuseum in Bonn. Seit 2003 wird der Katholische Medienpreis in den beiden Kategorien jährlich von der Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) und dem Katholischen Medienverband (KM) vergeben.