Glaubensfrage an Weihbischof Schwaderlapp

Privatoffenbarungen

Wie soll man als gläubiger Christ mit Privatoffenbarungen umgehen?

Frage an Weihbischof Schwaderlapp / © dr (DR)
Frage an Weihbischof Schwaderlapp / © dr ( DR )

Antwort von Weihbischof Dr. Schwaderlapp

Privatoffenbarungen sind - wenn sie tatsächlich echt sind - Hinweise Gottes entweder für einzelne Personen oder für die ganze Kirche, die eine besonderen Herausforderung des Evangeliums unterstreichen. Zum Beispiel erschien die Gottesmutter Maria in Lourdes der heute als Heilige verehrten Bernadette Soubirous. Was die Gottesmutter sagte, war keine neue Glaubenswahrheit, sondern sie mahnte zu Umkehr, Buße und Neuanfang, also zu dem, was Jesus im Evangelium von uns fordert. Außerdem offenbarte sie sich als die, die vom Beginn ihres Daseins an ohne Sünde war. Auch das gehörte bereits zum Glaubensbekenntnis der Kirche. Privatoffenbarungen sind allerdings auch Offenbarungen, zu denen Sie als katholischer Christ nicht verpflichtet sind, sie anzunehmen. Sie gehören nicht zum verpflichtenden Glaubensgut der Kirche. Unter dem Strich: Privatoffenbarungen, wenn sie echt sind und von der Kirche als solche anerkannt sind, können eine Hilfe und Ermutigung im Glauben sein. Aber sie sind niemals entscheidend. Von daher sollten sie auch nicht im Zentrum des eigenen Glaubens stehen.

 


Weihbischof Schwaderlapp / © Marcus Laufenberg (Erzbistum Köln)