Im bewussten Gedenken an die Sterbestunde Jesu werden um 15 Uhr die Glocken fünf Minuten lang erklingen. Der Präsident von Caritas-Österreich Michael Landau gab die Aktion zuletzt im Rahmen einer Reise nach Ruanda und Burundi bekannt, die im Fokus der diesjährigen Hungerkampagne des kirchlichen Hilfswerkes stehen.
Zum Sommerbeginn startete die diesjährige Hungerhilfeaktion der Caritas, mit der sie 150.000 Kindern ein Leben ohne Hunger ermöglichen will. Teil der Kampagne ist das landesweite "Glockenläuten gegen Hunger" am 27. Juli, das - zum ersten Mal in dieser Form - im Vorjahr vor dem Hintergrund einer drohenden Hungerkatastrophe in Kenia stattgefunden hatte. Burundi und Ruanda, die Schwerpunktländer der aktuellen Caritas-Aktion, zählen zu den ärmsten Ländern der Welt, obwohl sie nicht von Dürre und Trockenheit betroffen sind. Hunger, Unterernährung und hohe Kindersterblichkeit sind in den beiden fruchtbaren Ländern die Folge von Armut und - v.a. in Burundi - von jahrzehntelangem Bürgerkrieg. Insgesamt ist in Afrika südlich der Sahara jedes dritte Kind chronisch unterernährt.
Vorbild Köln
Aus der Sicht der Caritas sind Frauen die wichtigsten Akteurinnen im Kampf gegen den Hunger. Das kirchliche Hilfswerk will sie stärken, damit sie ihre Familien wieder selber versorgen können. Geholfen wird mit Saatgut, Werkzeugen und Schulungen. Mikrokredite ermöglichen Frauen die Gründung eines Kleingewerbes. In Schulprojekten bekommen Kinder neben Bildung auch eine warme Mahlzeit.
Zum Weltflüchtlingstag 2015 hatten sich auf Initiative Kardinal Woelki im Erzbistum Köln über 230 Kirchen an der Aktion "23.000 Glockenschläge für 23.000 Ertrunkene" beteiligt und die Totenglocke geläutet. 23.000 Glockenschläge erinnerten so an jeden Einzelnen der seit 2000 allein auf dem Mittelmeer verstorbenen Flüchtlinge.