Solche Erfahrungen seien "leider in den vergangenen Wochen immer häufiger geworden". Es werde immer anstrengender, "sich nicht aus der Öffentlichkeit oder dem normalen privaten Leben drängen zu lassen", erklärte Göring-Eckardt weiter.
Erst vor wenigen Wochen war der Dienstwagen der Politikerin nach einer Partei-Veranstaltung im brandenburgischen Barnim von mehreren Menschen bedrängt und an der Abfahrt gehindert worden. Göring-Eckardt hatte auf einem Wahlkampftermin zum Thema Demokratie gesprochen.
Die Grünen-Politikerin erklärte jetzt, auch früher habe sie Phasen erlebt, in denen man ihrer Partei "für fast alles die Schuld gegeben" habe. Aber zurzeit kämen "viele Umwälzungen zusammen. Das ist für alle spürbar".
Göring-Eckardt sieht offenbar auch eine Mitverantwortung ihrer Partei für die verhärteten Fronten: "Als wir vor zweieinhalb Jahren in die Regierungsverantwortung kamen, wollten wir möglichst schnell viel erreichen. Da haben wir einige Dinge falsch eingeschätzt. Handwerkliche Fehler kamen dazu."
Diskussion um schärferes Strafrecht
In den vergangenen Jahren wurden Politiker wiederholt Opfer von Gewalt. Zuletzt sorgte ein Angriff auf den SPD-Politiker und Kandidaten für die Europawahl, Matthias Ecke, bundesweit für Entsetzen. Jugendliche hatten den 41-Jährigen beim Aufhängen von Wahlplakaten in Dresden krankenhausreif geschlagen. Die Debatte über Schutzmaßnahmen hat seitdem an Fahrt aufgenommen. Auch Verschärfungen des Strafrechts werden diskutiert.