Die Görlitzer katholische Kathedrale Sankt Jakobus wird ab Februar für rund zwei Jahre geschlossen. Grund ist eine Sanierung des Innenraums, wie der Verwaltungschef des Bistums Görlitz, Generalvikar Alfred Hoffmann, in der Neißestadt ankündigte. Bis Ende 2021 sollen dabei Kriegsschäden beseitigt und der Innenraum neu gestaltet werden.
Hoffmann veranschlagte die Kosten auf bis zu 3,7 Millionen Euro. 3,5 Millionen Euro davon werde das Bistum selbst tragen. Die Pfarrgemeinde Heiliger Wenzel beteilige sich als Eigentümer des Baus mit 100.000 Euro. Zudem hoffe das Bistum auf eine Förderung durch die Denkmalpflege, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken, das katholische Einrichtungen in Minderheitenlage unterstützt.
Zwischen 2012 und 2016 wurde die Kathedrale außen bereits für rund 4,5 Millionen Euro restauriert und in ihren ursprünglichen Zustand versetzt. Angesichts der voraussichtlich rückläufigen Zahlen bei den Kirchenmitgliedern und der Kirchensteuer sei ungewiss, ob solche Baumaßnahmen in einigen Jahrzehnten noch finanzierbar wären, begründete der Generalvikar die Innensanierung zum jetzigen Zeitpunkt.
"Wir werden dabei bis zu drei Schichten Ziegel austauschen", erklärte Architektin Doris Kohla. Dies sei notwendig, weil das Baumaterial durch Jahrzehnte lange Umwelteinflüsse stark versalzen ist. Zudem wird die Farbfassung des Chorraumes und der Seitenkapellen aus der Erbauungszeit um 1900 wiederhergestellt. Die übrigen Wand- und Gewölbeflächen werden durch den Berliner Künstler Hege Warme neu gestaltet, angepasst an die historische Ausmalung. Zum Advent 2021 soll die Kirche wieder für Gottesdienste zur Verfügung stehen, wie Hoffmann erklärte. (KNA / 28.11.19)