Morgenimpuls von Schwester Katharina

Gott bleibt nicht im Himmel, er kommt als Säugling!

Die erste Strophe des Hymnus‘ "Du Wort, das der Vater spricht" beeindruckt Schwester Katharina. Sie führt ihr vor Augen, dass Gott nicht im Himmel bleibt, sondern dass er für uns herunterkommt, auch für die von der Pandemie geplagte Menschheit.

Jesuskind in einer Krippe / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Jesuskind in einer Krippe / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Heute ist der vorletzte Tag vor dem Jahreswechsel. Das Kirchenjahr wechselt. Von den Feiern des Christkönig und den Texten der Endzeit geht es jetzt quasi von vorn los. Das ganze Jahr über werden uns Ereignisse und Feste gegeben, die uns Gott und das Leben Jesu näherbringen und ein bisschen zum Begreifen möglich machen wollen. An diesem letzten Freitag vor dem Advent gibt es die erste Strophe des Hymnus', bei der ich immer hängen bleibe, weil diese Strophe so stark ist, aber eben auch so anders und so witzig klingt. Da heißt es nämlich:

"Du Wort, das der Vater spricht, behältst deine Gottheit nicht als Beute und Raub, du springst in den Staub: Du Leben, du Licht wirst Mensch, der zerbricht, da fließen die lebensspendenden Wasser des Heils."

Gott bleibt also nicht in seinem Himmel fern und thronend. Er springt in unseren Staub, er kommt herunter, aber nicht als der große King und Showman, als der große Diktator, der jetzt sein neues, tolles, großes Reich ankündigt und wahr macht. Nein, er kommt als Säugling, hilflos, wehrlos, machtlos. "Du Leben, du Licht wirst Mensch, der zerbricht." Und dann am Kreuz, da fließen die lebensspendenden Wasser des Heils. Verstehen kann ich das alles Jahr für Jahr nicht. Aber ich freue mich immer auf diesen Neustart, auf dieses Hoffnungsvolle und auf die neue Chance zu glauben und zu schauen, weil dieser Gott für mich herunterkommt und für dich und die von der Pandemie geplagte Menschheit natürlich auch.


Quelle:
DR