Mit dem Projekt „Gott im Abseits“ startet die Deutsche Bischofskonferenz das Anschlussformat des Projekts „Valerie und der Priester“, das vor mit einer positiven Bilanz endete. Mit neuen Protagonisten werden neue Begegnungen geplant: Junge, kirchenferne Journalisten treffen auf Menschen, die ihre Berufung zum Lebensinhalt machen und das persönliche Leben an ihrem Glauben ausrichten. Im Fokus steht hierbei das Engagement für Menschen im gesellschaftlichen Abseits.
Die Akteure des Folgeprojektes sind Ordensleute und pastorale Mitarbeiter, die sich zum Beispiel für Obdachlose, Prostituierte, Strafgefangene oder Drogenabhängige einsetzen und als Seelsorger an ungewöhnlichen Orten tätig sind. So entstehen unterschiedliche Seelsorge-Portraits und Dokumentationen. Bei dem Projekt erfahren junge Medienschaffende eine ihnen bisher unbekannte Seite der Kirche.
Schwester Karin Knötig stammt aus einem Dorf im Bayerischen Wald und hatte schon früh Kontakt zum katholischen Glauben. Sie machte eine Ausbildung zur Krankenschwester, denn anderen Menschen zu helfen, war immer ihr Wunsch. Die heute 39-Jährige hat dann über ihre Patienten wieder einen Bezug zu Gott gefunden.
So begann für Schwester Karin die Suche nach einem „Mehr“ in ihrem Leben und dabei kam sie an der Frage nach Gott nicht vorbei. „Als mir mit der Zeit klar wurde, wie lebensförderlich die Nachfolge Jesu im Charisma der Heilung für mich ist, habe ich Kontakt zur Frankfurter Kommunität der Missionsärztlichen Schwestern aufgenommen und bin schließlich 2010 eingetreten.“ Heute steht sie kurz vor ihrer Ewigen Profess, also ihrer endgültigen Aufnahme in die Gemeinschaft.
Timm Giesbers arbeitet als Reporter in Köln. Er kommt aus Cuxhaven und ist in Norddeutschland in einer atheistischen, der Kirche gegenüber kritisch eingestellten Familie aufgewachsen. Das hat ihn trotzdem nicht davon abgehalten, sich konfirmieren zu lassen. Gotteshäuser besucht der 24-Jährige nur als Tourist . Eine Kerze anzuzünden, gehört für ihn dazu.
Ein Leben für den Glauben wäre für den Journalisten nie infrage gekommen. Viel zu sehr fühlt er sich verwurzelt in einer zunehmend individualistischen Gesellschaft, der gerne Egoismus unterstellt wird, die aber gleichzeitig dem Einzelnen auch größtmöglichen Freiraum einräumt. Dieser Freiraum macht ihn glücklich, ein anderes Leben wäre für ihn völlig unvorstellbar.
(Quelle: https://gott-im-abseits.de, Stand:10.09.2017)